1972 Kortrijk/Belgien
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
319 A
Taxe: € 12.000
MARTIN, KRIS
1972 Kortrijk/Belgien
Titel: Mandi VIII (Laokoon Gruppe).
Datierung: 2006.
Technik: Gips.
Maße: 250 x 153 x 100cm.
Exemplar: 3/3.
Zu dem Werk liegt eine vom Künstler unterschriebene Echtheitsbestätigung vor.
Provenienz:
- Sies + Höke, Düsseldorf
- Sammlung Prof. Dr. Thomas Olbricht, Essen
Der Priester Laokoon, einer der bekanntesten Protagonisten der griechischen Mythologie, warnte seine Mitbürger davor, das hölzerne Pferd als Geschenk der Griechen in die Stadt Troja zu bringen. Nachdem Poseidon Laokoon und seine Söhne durch zwei Seeschlangen ermorden ließ, blieb seine Warnung missachtet und Troja erlag den Griechen. Kris Martin zitiert mit seiner Skulptur "Mandi VIII" eine der bedeutendsten Ikonen der Kunstgeschichte, denn er realisierte einen maßstabsgetreuen Gipsabguss der Laokoon-Gruppe von Hagesandros, Polydoros und Athanadoros, die sich heute in den Vatikanischen Museen befindet. Das Original in Marmor zeigt den Augenblick, in dem Laokoon und seine Söhne im Kampf mit den Schlangen um den Tod ringen. Martins Laokoon kämpft allerdings mit dem Nichts: die Schlangen fehlen in der sonst akribisch getreuen Nachbildung.
Die Gipsskulptur gehört zu einer Werkgruppe von unterschiedlichsten Arbeiten, die allesamt ihr Titel "Mandi" verbindet.
Dabei handelt es sich um ein italienisches Mundartwort aus der Region Friaul-Julisch Venetien, das dort als Gruß verwendet wird. Es lässt sich von den italienischen Worten "Mano", Hand, sowie "Dio", Gott ableiten. Mit der Verabschiedung "Mandi" geben sich die Menschen so gewissermaßen in "Gottes Hand".
Religiöse Thematiken und Inhalte, die im Spannungsfeld zwischen Leben und Tod angesiedelt sind, finden häufig Eingang in die Werke Kris Martins, so auch in "Mandi VIII". Mit Schmerz verzogenen Gesichtern und Körpern ringen Vater und Söhne gegen den Zorn der Götter, eine bei Martin unsichtbar gewordene Übermacht. Der Künstler beraubt den tragischen Moment seiner Ursache und macht seine Adaption so zu einer zeitgenössischen Metapher für kollektive Ängste in unserer Gesellschaft angesichts von Entwicklungen und Phänomenen, die sich nicht mehr klassisch personifizieren lassen. Martin überträgt das Leitmotiv des Laokoons in die Gegenwart, in der sich vielfältige neue Gefahren auftun. Den Betrachtenden wird die Möglichkeit eröffnet, eine eigene, individuelle Bedrohung zu sehen und zu interpretieren. Demnach entsteht ein Sinnbild zeitgenössischer Sorgen und Unsicherheiten, das dazu auffordert, über die Komplexität unserer modernen Existenz nachzudenken.
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