Decorative Art
am
17.05.2023,
Los
1081
Taxe: € 800
Ergebnis: €
1.848
(inkl. Aufgeld)
DESSERTTELLER AUS DEM "GELBEN TAFELSERVICE" FÜR DAS POTSDAMER STADTSCHLOSS.
KPM. Berlin.
Datierung: 1770.
Technik: Porzellan, farbig und gold dekoriert.
Beschreibung: Leicht gekehlte Fahne mit passigem, gold eingefasstem Rand. Darunter ein, umlaufend mit
gelbem Band umwickeltes, Stabbündel. Die Fahne in Korbmuster durchbrochen, das mit
kleinen, gelben Blüten besetzt ist und durch 4 Felder vergoldeten Rankwerkes unterbrochen
wird. Der Rand des Spiegels ist umlaufend mit einem dünnen Schmuckband, dem sogenannten
"Laubkänntgen", dekoriert. Im Spiegel ein fein gemaltes Blumenbouquet.
Maße: Ø 25cm.
Marke: Zeptermarke, K(?)3 und r geprägt.
Literatur:
- Baer, Winfried und Ilse (Hrsg.): Blumen für den König. 225 Jahre Breslauer Stadtschloß - Service, Ausst. Kat. Staatliche Schlösser und Gärten Berlin 5. November 1992 bis 10. Januar 1993, Berlin 1992. S.64-69. Der Dessertteller abgebildet auf S. 69.
- Lorenz, Angelika (Hrsg.): Berliner Porzellan 1763-1850, Glanz und Eleganz auf Tischen und Tafeln, Ausst. Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte 24. September 2006 bis 7. Januar 2007, Münster 2006. S.66-67.
Ein Service für den Bronzesaal im Potsdamer Stadtschloss
Der hier angebotene Dessertteller entstammt einem Service, dessen Gestaltung im engen Zusammenhang mit der Ästhetik einer Raumausstattung konzeptioniert wurde.
In den 1740er Jahren beauftragte Friedrich der Große seinen Hof-Architekten, Georg Wenzelslaus von Knobelsdorff, mit dem Umbau des Potsdamer Stadtschlosses, das ihm zukünftig als Winterresidenz dienen sollte. So entstand eines der bedeutendsten Gebäude- und Garten Ensembles des Friderizianischen Rokokos.
Als das prunkvollste Speisezimmer im Schloss, wurde 1754 der sogenannte "Bronzesaal" eingerichtet. Der weiß vertäfelte Raum war üppig mit feuervergoldeten Bronzeapplikationen, Leuchtern und Konsoltischen dekoriert, die dem Zimmer seinen Namen verliehen. Natürlich musste eine derart prachtvolle Ausstattung mit einem entsprechenden Service gewürdigt werden, und so bestellte der König am 18. Januar 1770 zwanzig Couverts eines Services "gemahlt mit natürlichen Blumen und Guirlanden, Gold Laubkänntgen, umzogene Zierathen, nebst gelben Fond." Die Farbgebung des Porzellans sollte dem hellen und leuchtenden Eindruck des Speisezimmers entsprechen. In seinen Formen und der Bemalung war das Service etwas strenger als vorangegangene Versionen, tendierte also in einzelnen Elementen bereits zum Klassizismus.
Auch wenn Stadtschloss und Bronzesaal heute nicht mehr sind, so zeugen die wenigen erhaltenen Teile des "Gelben Tafelservice" doch noch von der Pracht und Eleganz ihres Bestimmungsortes.
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497. Decorative Art,
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