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Jef Verheyen - Auktion 419, Los 307

1932 Itegem/Belgien - 1984 Apt/Frankreich

Modern | Post War | Contemporary
am 28.11.2018, Los 307
Taxe: € 25.000
Ergebnis: € 45.150
(inkl. Aufgeld)

VERHEYEN, JEF
1932 Itegem/Belgien - 1984 Apt/Frankreich

Titel: "Ontdubbeling".
Datierung: 1971.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 65 x 65cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert und betitelt verso: Jef Verheyen 71 ontdubbeling. Hier zudem gewidmet.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Der bedeutende belgische Künstler Jef Verheyen gehört einer Künstlergeneration an, die in den 1950er und 1960er Jahren nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten jenseits von Informel und abstraktem Expressionismus sucht. Lucio Fontana, Yves Klein und Piero Manzoni zählten zu seinen Weggefährten. In einem Interview von 1973 sagte Verheyen: 'Wir haben uns damals mit dem Problem der Überwindung des Tachismus und des Informel auseinandergesetzt. Uns lag mehr an einer das Bewusstsein aktivierenden Malerei. Wir wandten uns gegen die expressive Abstraktion. Wir vier, Fontana, Yves Klein, Manzoni und ich, setzten ihr eine kollektive Idee gegenüber." Auch der Künstlergruppe ZERO aus Düsseldorf und besonders Günther Uecker stand Jef Verheyen nahe. Im Gegensatz zu seinen Weggefährten verstand sich Verheyen als Maler im traditionellen Sinn. Er verzichtete auf Experimente mit unterschiedlichsten Materialien und konzentrierte sich voll und ganz auf die Verwendung der Farbe, die er auf klassische Bildträger auftrug.

Dabei entwickelte er eine besondere Lasurtechnik, die durch das Übereinanderlegen von extrem dünnen, durchscheinenden Farbschichten nuancierte Farbverläufe und Farbabstufungen erzeugt. Verheyen stellt sich damit in eine altmeisterliche Tradition. Sein Bestreben ist es, nur die Farben selbst darzustellen. Durch die sehr gleichmäßigen Bildoberflächen wird eine Entmaterialisierung hervorgerufen. Verheyen vermied jeglichen Pinselduktus und tritt somit als Akteur in den Hintergrund und schafft Raum für die reine Wirkung der Farben. Der Betrachter erhält die Möglichkeit, die Farben in einer immateriellen Art auf sich wirken zu lassen.

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