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In einem Interview von 1973 sagt Verheyen: ’Wir haben uns damals mit dem Problem der Überwindung des Tachismus und des Informel auseinandergesetzt. Uns lag mehr an einer das Bewusstsein aktivierenden Malerei. Wir wandten uns gegen die expressive Abstraktion. Wir vier, Fontana, Yves Klein, Manzoni und ich, setzten ihr eine kollektive Idee gegenüber.« Auch der Künstlergruppe „ZERO“ aus Düsseldorf und besonders Günther Uecker steht Jef Verheyen nahe. Im Gegensatz zu seinen Weggefährten versteht sich Verheyen als Maler im traditionellen Sinn. Er verzichtet auf Experimente mit unterschiedlichsten Materialien und konzentriert sich voll und ganz auf die Verwendung der Farbe, die er auf klassische Bildträger aufträgt. Dabei entwickelt er eine besondere Lasurtechnik, die durch das Übereinanderlegen von extrem dünnen, durchscheinenden Farbschichten nuancierte Farbverläufe und Farbabstufungen erzeugt. Verheyen stellt sich damit in eine altmeisterliche Tradition. Sein Bestreben ist es, nur die Farben selbst darzustellen. Durch die sehr gleichmäßigen Bildoberflächen wird eine Entmaterialisierung hervorgerufen. Verheyen vermeidet jeglichen Pinselduktus, tritt somit als Akteur in den Hintergrund und schafft Raum für die reine Wirkung der Farben. Der Betrachter erhält die Möglichkeit, die Farben in einer immateriellen Art auf sich wirken zu lassen.
Jef Verheyen wird am 6. Juli 1932 in Itegem geboren. Sein Studium absolviert er an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten und am Hoger Institut in Antwerpen. Dort lernt er seine spätere Ehefrau, die Künstlerin Dani Franque kennen, mit der er 1954 ein Keramikatelier eröffnet. Ab 1956 präsentiert das Paar seine keramischen Arbeiten zunehmend bei Ausstellungen in Belgien. Ab den späten 50er Jahren wendet sich Jef Verheyen zunehmend der Malerei zu und findet nach und nach zu seiner persönlichen, avantgardistischen Farb- und Formsprache. 1984 verstirbt der herzkranke Verheyen während eines Judowettkampfes in seiner französischen Wahlheimat Apt.
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