1730 München - 1797 Ehrenbreitstein
Alte Kunst
am
16.05.2019,
Los
935
Taxe: € 10.000
Ergebnis: €
36.120
(inkl. Aufgeld)
ZICK, JANUARIUS
1730 München - 1797 Ehrenbreitstein
Titel: Belisar löst die Fesseln von Justinian und Tiberius.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 88 x 68cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: Ja: Zick / inv: et p.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Rahmen Zollstempel sowie Klebezettel mit alter Provenienzangabe: "Frau Franz Dietz / Coblenz (...)".
Literatur:
Straßer, Josef: Januarius Zick 1730-1797. Gemälde. Graphik. Fresken, Weißenhorn 1994, S. 458, Nr. Gb 88 (als fraglich, da weder Standort noch Abbildung bekannt).
Gutachten:
Dr. Josef Straßer, München 23.03.2019.
Provenienz:
- Philomena von Helff, Salzburg 1920;
- durch Erbfolge im Familienbesitz, heute Hamburg.
Dr. Straßer, der das Gemälde im März 2019 im Original begutachten konnte, sieht in der vorliegenden Arbeit aufgrund der hohen malerischen Qualität ein Werk aus Zicks reifer Schaffenszeit in den Jahren um 1770/80.
Zu dem in der Kunstgeschichte außergewöhnlichen Thema des Gemäldes führt er aus:
"(...) Dargestellt ist eine höchst ungewöhnliche, in der europäischen Malerei der Neuzeit kaum bekannte Szene, in deren Mittelpunkt der General und Feldherr Belisarius (um 505-565) steht. Er verhalf durch seine militärischen Erkole dem oströmischen Kaiser Justinian zu Ansehen und Macht.
Der (unhistorischen) Legende nach fiel er gegen Ende seiner Laufbahn in Ungnade und wurde auf Befehl Justinians geblendet.
Januarius Zick bezieht sich in seiner Darstellung auf ein Werk des französischen Schriftstellers Jean-Francois Marmontel (1723-1799). Dessen l767 erschienener philosophischer Roman "Belisaire" wurde wegen seiner Sätze über die Toleranz von der Sorbonne verdammt. Marmontels Popularität steigerte sich dadurch jedoch erheblich. ln seinem Roman erhebt er den blinden Belisar zum Tugendhelden, der seine Größe dadurch zeigt, dass er seinen Peiniger befreit und verzeiht.
Justinian und sein Sohn Tiberius wurden auf dem Weg zu Belisar von den Bulgaren gefangen genommen. Als Belisar dies erfahren hatte, bat er um die Freilassung der Gefangenen. In der bereits 1786 erschienenen deutschen Übersetzung des Romans heißt es in Kapitel 16: 'Großer Mann, deine Freunde sind frey, und sie haben ihre Freiheit dir zu verdanken. Bey diesen Worten streckten der Kaiser und Tiber ihre Arme nach ihrem Erretter; und als Belisar ihre Fessel fühlete, sprach er: wie, eure Hände sind gebunden? - und lösete ihre Bande auf'
Auf Zicks Gemälde erkennt man vor einer Palastarchitektur den von einem Knaben gestützten, blinden Belisar, wie er die Fesseln der beiden Gefangenen löst. Links streckt Kaiser Justinian seine Arme Belisar entgegen, in der Mitte zwischen den Beiden steht der junge Tiberius. Rechts beobachten mehrere Figuren, darunter ein Soldat, die Szene. lm Hintergrund links sind abziehende Soldaten zu sehen.
Im späten 18. Jahrhundert spielten diese Darstellungen von Tugendhelden eine große Rolle und gehörten zu den bevorzugten Themen von fürstlichen Ausstattungen. Möglicherweise stammte auch dieses Gemälde aus einem derartigen Kontext."
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428. Alte Kunst,
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