1959 Graz/Österreich
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
16
Taxe: € 30.000
BRANDL, HERBERT
1959 Graz/Österreich
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2015.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 201 x 190cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben links: BRANDL 2015.
Provenienz:
- Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt a.M.
- Privatsammlung Hessen (2015 von Vorheriger erworben)
Ausstellungen:
- Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt a.M. 2015
- Brandl zählt zu den gefragtesten österreichischen Künstlern der Gegenwart
- Wunderschönes Bergmotiv in beeindruckender Größe
- Brandls Werke entstehen in einem durchgehenden, dynamischen Malakt, was den Werken eine unverwechselbare Ästhetik nahe an der Abstraktion verleiht
Landschaft aus Licht und Farbe
Der österreichische Maler Herbert Brandl, dessen spontaner, expressiver Malstil ihn zu einem der Vertreter der Neuen Wilden machte, befasst sich seit Beginn seiner künstlerischen Karriere in den 1980er Jahren intensiv mit Landschaft und in ihr vorkommenden Phänomenen. Die Vielfalt von Gesteinsformationen oder kristallinen Strukturen ist für Brandl eine Inspirationsquelle für malerische Ausführungen, die stets den schmalen Grat zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion ausloten.
In seiner Hinwendung zur Landschaftsmalerei vollzieht Brandl gleichsam einen Bruch mit der Tradition dieser Gattung.
Denn nicht die Vedute, die Wiedergabe einer Ansicht steht für Brandl im Vordergrund. Vielmehr interessiert ihn die räumliche Umsetzung dieser Farb- und Lichteffekte natürlichen Ursprungs in der Malerei. Vorgefundene Motive, ob Gletscher oder Wasserfall, reduziert er intuitiv auf das Wesentliche und führt seine meist großformatigen Werke hochkonzentriert, mit großer Schnelligkeit und ohne Unterbrechung aus.
Gestisches Getöse
Sowohl auf motivischer als auch malerischer Ebene dominiert im hier vorgestellten Gemälde die Bewegung. Brandls gestischer Duktus scheint aus der unmittelbaren elementaren Erfahrung als notwendige körperliche Entäußerung zu entspringen. Mit dieser dynamischen Malweise versucht Brandl so der Urgewalt des Wasserfalls mit seinem Tosen und seiner schäumenden Gischt zu entsprechen. Er verwendet eine dunkle Palette, um grünlich glimmende Berge und schwarze Felsen zu konturieren, sie als ruhige, von den wilden Wassermassen umspülte Inseln ins Bild zu setzen. Gegen diese statischen Erscheinungsformen, die sich als veritable Ankerpunkte der Komposition erweisen, treten die rauschenden Kaskaden und der reißende Strom als schier ungebändigter, zwischen eisigem Türkis und klarem Weiß changierender Fluss der Pinselstriche an. Im Wechselspiel zwischen stillen und bewegten Partien und dem Hell-Dunkel Kontrast koexistieren die herausgebildete Form und die freie Farbmaterie, die keinem Formzwang mehr unterliegt. So wird das Naturereignis zum Vorwand, um essentielle künstlerische Fragen abzubilden.
Bettina Haiss.
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525. Modern | Post War | Contemporary,
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