1844 Leval - 1910 Paris
Fine Art
am
17.11.2022,
Los
862
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
66.000
(inkl. Aufgeld)
ROUSSEAU, HENRI
('"Le Douanier Rousseau"')1844 Leval - 1910 Paris
Titel: Nature morte aux verres et aux faiences.
Technik: Öl auf Holz.
Maße: 30,5 x 50cm.
Bezeichnung: Monogrammiert unten links: H.R.
Rahmen: Rahmen.
Echtheitsbestätigungen von Maximilien Gauther (1964), MM. Pierre Couthion und Sonia Delaunay (beide 1968=) liegen in Kopie vor.
Ausstellungen:
Galerie Wildenstein, New York 1963, Kat.Nr. 34.
Provenienz:
Versteigerung Hotel Rameau, Georges Blanche, Versailles 12.06.1969, Lot 84;
Versteigerung Wolfgang Ketterer, München 24./25.05.1971, Nr. 1510;
Privatbesitz, Deutschland;
Privatbesitz, Griechenland.
Henri Rousseau zählt zu den wichtigsten Vertretern der sogenannten "Naiven Malerei". Der Name dieser Strömung geht schlichtweg auf die Profession der Künstler zurück: Ihre Anhänger durchliefen nicht die klassische Ausbildung innerhalb einer Kunstakademie, sondern waren Autodidakten. Der moderne Primitivismus zeichnet sich durch eine Reduktion der Form aus. Oft haben die dargestellten Objekte einen kindlichen Charakter; sie fokussieren sich auf das Profane - auf die Dinge, die von der Akademie kaum Beachtung erhielten. Das Ursprüngliche und Einfache sollte in seiner Schlichtheit zelebriert werden.
Rousseau, der eigentlich Zöllner war, stellte in den bekannten Salons seiner Zeit aus. Das Publikum verspottete seine Kunst zunächst. Von den großen Vertretern der Avantgarde jedoch erhielt er für seine Arbeiten vollmundige Anerkennung. Sein künstlerisches Talent begeisterte so sehr, dass er fortan mit den relevanten Persönlichkeiten seines Jahrhunderts verkehrte - Gaugin, Seurat, Pissarro, Redon und Picasso gehörten diesem exklusiven Kreis an. Speziell die außergewöhnlichen exotischen Dschungeldarstellungen brachten ihm den künstlerischen Ruhm.
Das vorliegende Gemälde namens "Nature morte" ist eines der wenigen Stillleben, die Rousseau produzierte. Er zeigt die unterschiedlichsten Alltagsgegenstände, die er in ihren Materialien gegenüberstellt und kreiert hierdurch eine ruhige Poesie des Profanen. Die vorliegende Arbeit weist zahlreiche Gemeinsamkeiten mit den cezannschen Stillleben auf: Ihre Typologie ist frei von symbolischem Gehalt; sie repräsentieren viel mehr formale und farbliche Charaktere, die Gegenstände und deren Beziehung zu- und miteinander. Die unterschiedliche Beschaffenheit der verschiedenen Materialien steht hierbei eindeutig im Mittelpunkt der Arbeit. Das schimmernde Glas der Karaffe und der Gläser stellen einen Kontrast zu dem bunt gestreiften Steinzeug her. Auffallend in den Vordergrund tritt zudem die Häufung der runden Formen, die im harmonischen Einklang stehen und miteinander korrespondieren.
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490. Fine Art,
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