1904 Leipzig - 1989 Antibes
Modern
am
29.05.2019,
Los
229
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
96.688
(inkl. Aufgeld)
HARTUNG, HANS
1904 Leipzig - 1989 Antibes
Titel: T 1973-H45.
Datierung: 1973.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 72,5 x 100cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: Hartung 1973 sowie betitelt verso auf dem Keilrahmen: T1973-H45.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Galerie Maeght, Paris
- Sotheby's London, Auk. 22.6.2006, Los 152
- Unternehmenssammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Centro Arte Internazionale, Mailand, 1973
Diese Arbeit ist im Archiv der Stiftung Hans Hartung und Eva Bergman, Antibes verzeichnet und wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
Wir danken der Stiftung und Herrn Jean-Luc Uro für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung.
"Meiner Meinung nach ist die Malerei, die man die abstrakte nennt, kein Ismus, wie es deren in letzter Zeit viele gegeben hat, sie ist weder ein "Stil" noch eine "Epoche" in der Geschichte der Kunst, sondern einfach ein neues Ausdrucksmittel, eine andere menschliche Sprache - und zwar direkter als die frühere Malerei". (Hans Hartung)
Der vielfach ausgezeichnete deutsch-französische Maler und Graphiker Hans Hartung gehört zu den einflussreichsten Protagonisten der École de Paris. Nach dem Studium in Leipzig, Dresden und München verlässt er 1932 Deutschland, um zunächst in Spanien und dann in Frankreich zu leben.
Mit seiner abstrakten, expressiv-gestischen Bildsprache, mit der er scheinbar unkontrolliert schwarze Linienbündel und Farbgebilde auf den Malgrund bannt und im Bildraum schwebend lässt, wird er bald nach Ende des 2. Weltkrieges ein international anerkannter Künstler des Informel.
Linie und Farbe bestimmen auch seine späte Schaffensphase. Im südfranzösischen Antibes, wo er sich 1973 niederlässt, findet er zu einer höchst experimentellen Arbeitsweise. So verwendet er nicht mehr nur den Pinsel für die Gestaltung seiner Licht- und Farbphänomene. Zu seinen Malutensilien gehören nun u.a. auch Kämme, Schaber, Palmbündel, Reisigbesen und Spritzpistole sowie selbstgebaute Geräte, mit denen er die Farben in Manier des Action Paintings auf die immer größer werdenden Leinwände bringt. Dabei verzichtet er zunehmend auf präzise Entwurfszeichnungen, die ihm bisher als Vorgabe und Gestaltungskonzept für seine Gemälde dienten. Auf diese Weise gibt er seinen unterschiedlichsten Gefühlen mal zart oder lyrisch, mal schwungvoll oder eruptiv Ausdruck. Hierfür ist unser Bild "T 1973-H3", das Hartung zu Beginn dieser finalen Schaffensperiode malt, ein wunderbares und beeindruckendes Beispiel.
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