Hamburg - Muenz-Deckelbecher, 36472-1, Van Ham Kunstauktionen
Hamburg: Münz-Deckelbecher aus unserer Rubrik: Silber
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Hamburg - Münz-Deckelbecher

Europäisches Kunstgewerbe & Schmuck
am 15.05.2008, Los 1095
Taxe: € 20.000
Ergebnis: € 141.900
(inkl. Aufgeld)

MUSEALER MÜNZDECKELBECHER WILLKOMM DES HAUSES SCHÖNEBECK.
Hamburg. Datiert 1695. Tobias Fölsch (Völsch), 1690-1707 Meister. Konisch. An Stand umlaufende eine, unter Lippe zwei Doppelrillen. Gewölbter Deckel, an
waagerechtem Rand zwei Doppelrillen, großer Pinienzapfenknauf auf kräftigem
Akanthusblätterelief. Vergoldet. An Körper 25 Medaillen verschiedener Herkunft, tlw.
datiert u.a. 1632, 1646, 1685, 1689,1692 und bezeichnet. Auf Deckel fünf Medaillen, tlw.
datiert 1690 und 1694. Unter dem Boden mit gekröntem Allianzwappen der Familien von der
Borch und von Affeln zwischen Adler und Löwe in kräftigem Relief zweiter Boden mit
gleichem Allianzwappen und Umschrift in feiner Gravur eingesetzt: "DIESER BECHER IST VON
DEM HERRN OBRISTEN VON DER BORCH ZUM STETIGEN WILKOM DES ADELICHEN HAUSES SCHÖNEBEK
GEORDENET*, darunter in kleiner Schrift "ANNA ELISABETH von der BORCH, gebohren von
Affeln, Frau zu Holtzhaußen und Schönebeck FRIEDERICH von der BORCH, Obristen zu Fuß, Herr
zu Holtzhaußen und Schönebeck*", zwischen den Wappen "Ao 1695". Innenvergoldung. H.28,5cm.
Ca.2440g. Zustand B/C. Stadtmarke mit undeutlichem Buchstaben, Meister TF verschlagen
(Vgl. Hüseler, Meisterliste der Hamburger Goldschmiede vom 14.

-18.Jh., in "Nordelbingen",
Bd.19, 1950 ähnliche Form Stadtmarke 225, 241 oder 269, Meister 305. Scheffler.
Niedersachsen. Hamburg. Stadtmarke ähnlich 945/947, Meister Nr.278 mit Marke 959).

Provenienz:
Seit der Fertigung des Deckelbechers im Jahre 1695 in Familienbesitz.

Herausragende und beeindruckende Arbeit des renommierten Hamburger Meisters Tobias Fölsch, der für seine repräsentativen Stücke berühmt war. So erhielt er im Jahre 1690 den Auftrag für einen Humpen der Hamburger Schiffszimmerer. 1703 fertigte er zwei Röhrchen, eine Stiftung der Hamburger Schiefer-, Kupfer- und Bleidecker an das Steindeckerhandwerk zu Frankfurt am Main, heute im historischen Museum der Stadt Frankfurt.

Der in schwedischen Diensten stehende Obristwachtmeister und Vizekommandant der Stadt Hamburg Friedrich von der Borch erwarb am 29. April 1682 das Gut Schönebeck bei Bremen. Der schlechte bauliche Zustand des Schlosses eranlasste ihn zu umfassenden Renovierungsmaßnahmen, die im Jahre 1705 abgeschlossen wurden. Von diesen Arbeiten zeugt noch heute eine Steintafel mit folgender Inschrift:
ICH FRIEDRICH V. DER BORCH, OBRISTER Z. FUS, HABE DIESE MDCLXXVI VON HOLTZ U. STEIN ERBAUTE U. NACHDEM WEGEN VERFAULUNG DES HOLTZES DEN FALL DREUENDE SEITE ABGE NOMMEN, DAS FUNDAMENT BE VESTIGT U. MIT EINER BRANDT MAUER VERWECHSELT ANNO MDCCV.
Auf Friedrich von der Borch geht auch die Gründung des Dorfes Friedrichsdorf, das heute zum Bremer Ortsteil Grohn gehört, um 1700 zurück.
Aus der 1665 in Meyenburg geschlossenen Ehe zwischen Anna Elisabeth von Affeln und Friedrich von der Borch gingen drei Kinder hervor


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264. Europäisches Kunstgewerbe & Schmuck,
am 15.05.2008, Los 1095
Taxe: € 20.000
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