1939 Budapest
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
609
Taxe: € 18.000
JOVÁNOVICS, GYÖRGY
1939 Budapest
Titel: Graues Relief I.
Datierung: 1980.
Technik: Gipsrelief auf Rupfen über Holzkonstruktion.
Montierung: In Holzrahmen.
Maße: 112 x 91cm.
Bezeichnung: Signiert, bezeichnet und datiert verso: Jovanovics Berlin 1980.
Rahmen/Sockel: Künstlerrahmen (116 x 95cm).
Provenienz:
- Galerie Zellermayer-Lorenzen, Berlin (Aufkleber u. Stempel)
- Galerie Zellermayer, Berlin
- Privatsammlung Österreich
Ausstellungen:
- Galerie Zellermayer-Lorenzen, Berlin 1981
- Künstlerhaus Bethanien, Berlin 1983
Literatur:
- Ausst.-Kat. GYÖRGY JOVÁNOVICS, RELIEFS, Galerie Zellermayer-Lorenzen, Berlin 1981, o.S., Kat.-Nr. 14, Abb.
- Die Reliefe von Jovanovics sind von zeitloser Schönheit
- In seinen Reliefen erkundet der Künstler das Licht und seine Wirkung
- Seine skulpturalen Werke befinden sich u.a. in der Sammlung des Guggenheim Museum, New York, des Folkwang Museums, Essen, und der Tate Modern, London
Der Herstellungsprozess seiner Reliefs ist einfach: Sie bestehen aus Gips, einem kostengünstigen und altbekannten Baumaterial. Die Vermischung von Gips und Wasser ergibt nach kurzer Zeit eine harte Substanz, die in eine Form gegossen wird. Diese Form bildet die exakte Kopie eines vorher existierenden Objekts.
Ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit ist die Schichtung. Die Reliefs bauen sich von innen nach außen auf. Zunächst wird die oberste Schicht erstellt, die greifbar und sichtbar ist, während die tiefer liegenden Schichten nach und nach hinzugefügt werden. Dieser Prozess unterscheidet sich von der Malerei oder Modellierung. Das fertige Werk wird schließlich aus der Perspektive der Form betrachtet, die gegossen wurde. Die Struktur der Reliefs hängt davon ab, ob diese vertikal oder horizontal gegossen werden.
Ein weiteres zentrales Thema ist der Aufbau der Reliefs. In den meisten Fällen bestehen sie aus mehreren übereinanderliegenden Ebenen. Jede Schicht und deren Bruchlinien bilden ein Zeichnungselement. Die Falten auf der Oberfläche des Reliefs erinnern an eine einmalige abgestufte Bewegung, die den Bruch überwunden hat.
Schließlich spielt das Licht eine entscheidende Rolle. Jovánovics' Reliefs verändern ihren Charakter je nach Lichteinfall, ähnlich wie Skulpturen. Stets komponiert er seine Reliefs unter Berücksichtigung des Lichts, das z.B. im Berliner Studio aus einem scharfen Winkel von oben rechts einfällt. Auf ihren hauchdünnen weißen Oberflächen verursachen die leicht schattigen Höhenunterschiede, wenn das Licht darüberstreicht, Schattenmuster, dunkle Linien und Flecken. Auch die Frage nach der Farbe des Gipses ist relevant: Obwohl Gips ursprünglich weiß ist, spielt der Künstler, wie auch in dem hier angebotenen Werk, mit leichten Pigmentierungen des Gipses und stellt dem Betrachter die Frage in der Veränderung der erzielten Wirkung. Seine farbigen Reliefs tragen die Farbe nicht als dekoratives Element, sondern strahlen sie von innen aus, da die Farbe mit dem Gips vermischt wird.
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