Gustave Courbet gilt als einer der bedeutendsten französischen Landschafts-, Porträt- und Genremaler. Er übte auf die französische Malerei in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts großen Einfluss aus, da er stets die akademischen Traditionen hinterfragt und in ständiger Auflehnung für eine moderne Kunst- und Lebensauffassung kämpft.
Gustave Courbet wird 1891 in Ornans bei Besançon als eines von vier Kindern einer gutbürgerlichen Familie geboren. Nach einem angefangenen Studium der Rechtswissenschaften in Besancon wendet er sich mehr und mehr der Malerei zu und beginnt bei Charles-Antoine Flajoulot Zeichenunterricht zu nehmen.
Mit zwanzig Jahren geht er nach Paris, studiert kurze Zeit im Atelier Carl von Steubens und Henri Joseph Hesses, ehe er endgültig auf eine offizielle Ausbildung verzichtet und sich autodidaktisch weiterbildet. Seine Fähigkeit, präzise zu beobachten, Details wahrzunehmen und Figuren plastisch und ausdrucksstark zu modellieren, kommt ihm besonders in der Porträtmalerei zu Gute.
Courbet bleibt Zeit seines Lebens ein Grenzgänger. Sein "Nachmittag in Ornans" (1849, Lille, Palais des Beaux-Arts) ist ein deutliches Beispiel, wie polarisierend seine Kunst ist. Das Gemälde zeigt den Maler, seinen Vater und einen Jugendfreund an einem Tisch sitzend. Courbet bricht mit allen akademischen Traditionen, zeigt eine Figur sogar in Rückenansicht. Das Gemälde wird im Salon mit der Goldmedaille ausgezeichnet, die ihm das Recht einräumt, alljährlich im Salon auszustellen; das Bild wird sogar von der französischen Regierung gekauft. In der Öffentlichkeit allerdings stößt Courbets realistische Darstellungsweise auf Kritik und Ablehnung. Die Pariser Sammler reagieren verhalten, woraufhin Courbet nach Montpellier zu dem Kunstmäzen Alfred Bruyas reist, der ihm einen längeren Aufenthalt in Südfrankreich ermöglicht. Neue, hellere Farben finden Eingang in Courbets Palette, der Duktus bliebt kraftvoll, wenngleich der Farbauftrag leichter wird. Während die Akzeptanz beim französischen Publikum in diesen Jahren mäßig bleibt, feiert Courbet zu selben Zeit im Ausland größere Erfolge. Seine Landschaften und Tierdarstellungen werden besonders in Deutschland mit großer Begeisterung goutiert, sodass ihm 1869 im Münchner Glaspalast sogar ein eigener Saal gewidmet wird. Eine kurze Begegnung mit den Impressionisten Eugène Boudin, Édouard Manet und James Abbot McNeill Whistler an der französischen Küste bleibt ohne großen Einfluss auf den künstlerisch eingeschlagenen Weg.
Courbet ist ein Rebell, sowohl in seiner künstlerischen als auch in seiner politischen Einstellung. Am Sturz des französischen Second Empire, das seinem Realismus und den sozialistischen Ideen Proudhons im Wege steht, beteiligt er sich aktiv. Parallel zur Weltausstellung 1855 errichtet er sogar mit Hilfe seines Förderers Alfred Buyas einen "Pavillon du Réalisme". Wegen seiner Auflehnung gegen das Regime wird er zu sechs Monaten Haft verurteilt und kann in den folgenden Jahren nicht mehr in den Pariser Salons ausstellen. Es folgen unzählige Reisen und erfolgreiche Ausstellungen in Deutschland, Belgien und England. Nach der gewaltsamen Auflösung der Kommune flieht er in den Jura und dann nach La-Tour-de-Peilz am Genfer See. Sein Vermögen wird konfisziert. In der Schweiz malte er noch einige Stillleben, Akte und Landschaftsbilder, aber die Unruhen der letzten Jahre hatten ihn erschöpft. 1877 stirbt er an Herzinsuffizienz. Seine französischen Zeitgenossen schenken seinem Tod wenig Beachtung, trotz seiner herausragenden Verdienste für die Stellung der französischen Malerei.
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