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Georges Mathieu - Auktion 401, Los 231

1921 Boulogne-sur-Mer/Frankreich - 2012 Paris

Modern | Post War | Contemporary
am 29.11.2017, Los 231
Taxe: € 40.000
Ergebnis: € 49.020
(inkl. Aufgeld)

MATHIEU, GEORGES
1921 Boulogne-sur-Mer - 2012 Paris

Titel: "Orphée".
Datierung: 1970.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 81 x 100cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: Mathieu 70 (geritzt). Betitelt auf dem Keilrahmen verso.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler).

Georges Mathieu ist Urheber und Hauptvertreter des Tachismus, einer Richtung des Informel in der abstrakten Malerei. Gemeinsam mit Camille Bryen organisiert Georges Mathieu 1947 in Paris eine Ausstellung der von ihm mit "Non-Figuration psychique" bezeichneten tachistischen Richtung. Mathieus Bilder sind meist ungegenständliche, von der Schnelligkeit des Malvorgangs bestimmte Kompositionen. Seine Werke entstehen in einem emotional gesteuerten und intuitiven Mal-Akt in Anlehnung an die Methode der japanischen Kalligraphie, die mit Meditation, Konzentration, Improvisation und Geschwindigkeit charakterisiert werden kann. Mathieu inszenierte seine Malerei regelrecht, indem er großformatige Bilder vor Publikum malte. Er kultiviert diese Art von theatralischer Malaktion so weit, dass der Künstler im Jahr 1956 im Théâtre Sarah-Bernhardt vor 2000 Zuschauern innerhalb einer halben Stunde ein etwa 4 x 12 Meter großes Gemälde aus 800 Farbtuben schafft.

Dem Entstehungsprozess des Kunstwerkes wird somit starke Bedeutung beigemessen.
Das vorliegende Gemälde vereint eben diese, für den Künstler typischen Charakteristika: die gelben, intuitiv-gesetzten Linien, kalligraphisch und notengleich, bewegen sich vor einem oszillierendem Blau, gehalten von einem schwarzen Balken, sodass das Werk einem Musikstück gleicht. Mathieu erstellt hier eine fast musikalische, wie in dirigierender Weise erzeugte Farbkomposition.

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