1842 Morges - 1921 Darmstadt
Fine Art
am
19.05.2022,
Los
709
Taxe: € 20.000
Ergebnis: €
145.200
(inkl. Aufgeld)
BRACHT, EUGEN
1842 Morges - 1921 Darmstadt
Titel: "Sautrifft".
Heidelandschaft mit mächtiger Eiche unter dunklen Gewitterwolken.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 93 x 161cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: Eugen Bracht.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Literatur:
vgl.: M. Osborn: Eugen Bracht, Bielefeld/Leipzig 1909, S. 92 mit Abb.
Provenienz:
Privatbesitz, Argentinien.
Der Landschaftsmaler Eugen Bracht wird 1842 in Morges in der Schweiz geboren und wächst in Darmstadt auf. Er erhält bereits früh Mal- und Zeichenunterricht und studiert in Karlsruhe und Düsseldorf. 1883 zum Professor für Landschaftsmalerei an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin ernannt, folgt Bracht 1902 dem Ruf an die Königliche Akademie der bildenden Künste Dresden. Seiner Heimatstadt Darmstadt bleibt er zeitlebens in seinen landschaftlichen Motiven verbunden. Eine Ehrenmitgliedschaft in der "Freien Vereinigung Darmstädter Künstler" veranlasst Bracht zur Teilnahme an deren Ausstellungen, in denen er stets heimatliche Motive zeigt. So auch das vorliegende Gemälde, welches auf einer Studie aus dem Kranichsteiner Park in Darmstadt beruht. Die Hinwendung zur Freilichtmalerei und die impressionistischen Einflüsse auf das Oeuvre Brachts werden während seiner Zeit in Dresden immer deutlicher und führen schlussendlich zu seinem künstlerischen Durchbruch.
Der Kunsthistoriker Manfred Großkinsky schreibt uns zu diesem Gemälde, dass Eugen Bracht das Bildthema - über beinahe zwanzig Jahre verteilt - in vier verschiedenen Fassungen malte. Bekannt ist diese Heidelandschaft mit den mächtigen Eichbäumen durch die Abbildung der ersten und größten Version in der alten Monografie von Max Osborn (1909); die hier vorliegende datiert in das Jahr 1903. Großkinsky identifiziert das vorliegende Gemälde als die nach Südamerika verkaufte Version.
Brachts Bruder Albrecht lebte seinerzeit in Buenos Aires und fungierte dort als Kontakt zu den Sammlern. Im März 1904 wurde die große Leinwand an einen dortigen Privatsammler verkauft; danach verliert sich die Spur, bis sie uns nun aus einem privaten argentinischen Nachlass eingeliefert wurde.
Wir danken Manfred Großkinsky, Karlsruhe, der uns die Zuschreibung anhand einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätigt hat, für seine freundliche Unterstützung.
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