Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff

Berlin 1923 - 2011 / 1921 Grötzingen/Baden - 2020 Berlin

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Die künstlerische Zusammenarbeit von Brigitte Meier-Denninghoff und Martin Matschinsky beginnt schon 1955; allerdings werden bis 1970 ihre Arbeiten allein unter dem Namen von Meier-Denninghoff geführt.

Matschinsky-Denninghoff gehören zu den Künstlern, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit noch auf der Suche nach einer eigenen künstlerischen Ausdrucksform sind. Im Kontakt mit dem in Paris lebenden Hans Hartung, vor allem aber durch die Begegnung mit Antoine Pevsner und Henry Moore werden zu Beginn der 50er Jahre die entscheidenden Weichen gestellt für jene Auffassung von Plastik, für den spezifischen Umgang mit Material und für die dynamische Beziehung von Raum und Skulptur, die die künstlerische Handschrift von Matschinsky-Denninghoff bis in die Gegenwart prägen.



Die kontinuierliche Teilnahme an international bedeutsamen Ausstellungen, viele Preise und Auszeichnungen, nicht zuletzt aber die Präsenz ihrer Arbeiten im öffentlichen Raum bezeugen nachdrücklich ihre - nach wie vor bedeutende - Position in der bundesrepublikanischen Kunstlandschaft.

Die von ihnen entwickelte Formensprache basiert auf dem ausschließlich eingesetzten Werkstoff Metall, und zwar Messing, selten Kupfer für kleinformatige Arbeiten, Chromnickelstahl für die großen Außenskulpturen. Noch bedeutsamer aber erscheint die Verarbeitungstechnik: Feine Drähte bzw. Metallstäbe werden miteinander verlötet oder verschweißt. Die Spuren dieses Bearbeitungsvorgangs in Verbindung mit der Grundform der Materialien ergeben den besonderen Oberflächenwert dieser Skulpturen, die ihnen eigene haptische Qualität. Es entstehen Flächen, körperhafte Formen, in den späteren Jahren große Röhren, die aber jeweils noch er kennen lassen, dass und wie sie aus Stäben und Drähten gebildet wurden.

Die hier zugrundeliegenden Gestaltungselemente gehen zurück auf die Linie, das beschreibende, begrenzende Grundelement der Zeichnung. Und ganz ähnlich definieren auch die Skulpturen Matschinsky-Denninghoffs in ihrer plastischen Umsetzung der Linie den sie umgebenden Raum. Die Linie, der Stab vermögen auch dort, wo sie sich zur Fläche, zum Körper binden, raumgreifende Bewegung zu visualisieren und dem Betrachter Raum- und Bewegungserlebnisse zu ermöglichen. So strecken sich die Arbeiten der 50er und 60er Jahre in die Höhe, entfalten sich im Raum, weisen mit einzelnen, geradezu aggressiv hervorstechenden Stäben über sich hinaus und reklamieren dadurch ihre Umgebung als ihnen zugehörig. Die starke Suggestion von Bewegung beruht einerseits auf der Bewegtheit der Skulpturen selbst: Schwingungen, Drehungen, Biegungen lösen deren Statik visuell auf. Dies wird noch verstärkt durch die prekären Standverhältnisse mancher Arbeiten: Präzise berechnete Gewichtsverhältnisse ermöglichen die äußerste Reduzierung der Standflächen. Andererseits hat die Suggestionskraft der Werke Matschinsky-Denninghoffs zu tun mit der ihnen eigenen "abstrakt-anthropomorphen" Formensprache, die die Betrachtenden assoziativ anspricht. Tragen und Lasten, Aufragen, Hängen, Schweben etc. vermitteln sich nicht lediglich als plastisch-technische Formbeziehungen, sondern als visuell-körperliches Erlebnis. Naturerscheinungen, zwischenmenschliche Beziehungen, Mythen werden so nicht abbildlich-gegenständlich, sondern assoziativ-deutend gestaltet. Sichtbar wird in ihnen kein Sachverhalt, sondern die hinter den Phänomenen wirksamen Triebkräfte und Mächte werden durch die künstlerische Arbeit entfaltet. So werden die Skulpturen Matschinsky-Denninghoffs gleichsam zum Anlass, sich gegenüber den Erscheinungen dieser Welt zu verhalten, angesichts ihrer Selbstvergewisserung zu leisten.

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VAN HAM Art Estate vertritt seit 2022 den künstlerischen Nachlass von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff für die Stiftung Matschinsky-Denninghoff der Berlinischen Galerie. Somit gehört VAN HAM zu den wichtigsten Ansprechpartnern für Werke des Künstlerpaares. Es ist möglich Werke von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff in unserem Art Store direkt zu erwerben.


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