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August Gaul - Auktion 311, Los 362

1869 Großauheim - 1921 Berlin

Moderne und Zeitgenössische Kunst
am 05.06.2012, Los 362
Taxe: € 15.000
Ergebnis: € 19.350
(inkl. Aufgeld)

Gaul, August
1869 Großauheim - 1921 Berlin

Pinguin. Bronze, grünschwarz patiniert. 36 x 23 x 20,5cm. Signiert hinten rechts: A. Gaul.
Gießerstempel seitlich am rechten Fuß H. Noack Berlin.

Provenienz:
Privatsammlung Hessen

Literatur:
Gabler, Josephine: August Gaul. Das Werkverzeichnis der Skulpturen. Berlin 2007. S. 190,
Nr. 199-c

Bereits sehr früh entdeckt August Gaul seine Leidenschaft für die Darstellung von Tieren.
Eine Dauerkarte für den Berliner Zoologischen Garten, die er 1890 gewinnt, ermöglicht ihm
ein ausführliches, oft stundenlanges Studium der unterschiedlichsten Tierarten und ihrer
Bewegungsabläufe. Zweifellos nimmt die Tierplastik den größten Teil im bildnerischen
Oeuvre August Gauls ein: "Es wechseln Säugetiere und Vögel, Exoten und einheimische
wildlebende oder Haustiere, Tiere mit gedrungenen und schlanken Körpern, auf allen vieren
oder aufrecht gehend, mit Fell oder Federkleid, unterschiedlich in ihrem
Bewegungsrhythmus, wiedergegeben als Kleinplastiken oder als lebensgroße Monumente"
(Walther, Angelo: August Gaul, Leipzig 1973, S. 34).
Den Pinguin setzt Gaul als Bildthema mehrfach und in verschiedenen Variationen um. Die
natürliche Proportionierung des Pinguins kommt dem Bestreben Gauls nahe, möglichst
einfache und geschlossene Formen mit klar definierten Volumina zu erreichen.

"Der Künstler
ging [jedoch] noch nicht so weit, Formen wesentlich abzukürzen, aber er wählte im Sinne
der Abkürzung aus und bereitete dadurch den Weg zu einer weitergehenden Abstraktion der
Naturformen, wie wir sie bei den späteren Tierbildhauern dann finden können" (Walther, S.
33).

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