1939 Dresden - 2017 Zürich
Modern | Post War | Contemporary
am
02.12.2020,
Los
197
Taxe: € 40.000
Ergebnis: €
45.150
(inkl. Aufgeld)
PENCK, AR
1939 Dresden - 2017 Zürich
Titel: Ich im Pantheon.
Untertitel: 3-teilig (Unikat).
Datierung: 1995.
Drei Bronzen, dunkelbraun patiniert, und eine Bronze zudem partiell grün patiniert. Großes Relief: 181,5 x 89 x 72,5cm. Signiert auf der Vorderseite unten mittig: ar.penck. Zwei Figuren: 51 x 20 x 20cm. Jeweils signiert und nummeriert auf der Plinthe: ar. penck 1/4 und 2/4. Auf der Außenkante der Plinthe Gießerstempel: Ihle & Janus Dresden.
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Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Ausst.-Kat. A.R. Penck - Erinnerung, Modell, Denkmal, Heidelberg 1999, PB 95/7, S. 165, Abb.
Ralf Winkler, besser bekannt als A.R. Penck, wächst in der DDR auf. Durch seine unangepasste Art eckt er früh an. So bleiben ihm der Besuch einer Kunsthochschule und die Mitgliedschaft im Künstlerverband trotz mehrfacher Anfragen verwehrt. Penck, der schon im frühen Kindesalter mit dem Malen beginnt, lässt sich durch solche Widrigkeiten nicht abschrecken. Trotz der Steine, die ihm die DDR und ihre Funktionäre immer wieder in den Weg zu legen versuchen, stellt Penck bereits 1968 erstmals in Westdeutschland aus. Ungefähr in diesem Zeitraum beginnt auch die Staatssicherheit der DDR sich genauer mit Penck zu befassen und sein Leben als Künstler in der DDR wird zunehmend schwerer, was 1980 schließlich in der Ausgliederung Pencks nach Westdeutschland gipfelt.
Penck erlangt durch seine Strichmännchen und das komplexe Bildsprachensystem große internationale Anerkennung. Zum Oeuvre des Künstlers zählen nicht nur Gemälde und Zeichnungen, sondern auch bildhauerische Arbeiten. Bereits Ende der 1970er Jahre beginnt Penck an großformatigen Holzskulpturen zu arbeiten. Nach seiner Übersiedelung in den Westen überträgt er die Holzskulpturen erstmals in Bronze. Auch seine Skulpturen gehen auf das Archaische, bis zur Zeichenhaftigkeit reduzierte Bildsystem Pencks zurück. Die piktogrammatische Arbeitsweise mit dem Fokus auf klarer Linienführung behält Penck auch in seinem bildhauerischen Werk bei. Die dadurch entstehende überraschende Plastizität der Arbeiten wird dabei häufig durch die großformatige Ausführung unterstrichen. Erst gegen Ende der 1980er Jahre verkleinern sich die Dimensionen seiner Skulpturen.
A. R. Penck geht als Bildhauer mit dem gleichen durchdachten Konzept vor wie als Maler. Unbeirrt von den äußeren Umständen transformiert er seine Gedankenwelt in die unterschiedlichsten Formen der bildenden Kunst. Weder Ruhm noch Geld können den Künstler in seiner philosophischen Weltanschauung erschüttern und so arbeitet er bis zuletzt in selbstloser Aufopferung für die Kunst.
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