Andy Warhol - Eva Mudocci After Munch, 75712-1, Van Ham Kunstauktionen
Andy Warhol: Eva Mudocci (After Munch) aus unserer Rubrik: Post War Grafik
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Andy Warhol - Eva Mudocci (After Munch)

1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York

Modern | Post War | Contemporary | NFT
am 30.11.2022, Los 255
Taxe: € 70.000
Ergebnis: € 99.000
(inkl. Aufgeld)

WARHOL, ANDY
1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York

Titel: Eva Mudocci (After Munch).
Datierung: 1984.
Technik: Farbserigraphie auf Lenox Museumskarton.
Darstellungsmaß: 101,6 x 81,2cm
Exemplar: TP.
Rahmen: Modellrahmen.


Die Serigraphie wurde als Edition geplant, jedoch nie als solche veröffentlicht. Es handelt sich daher um einen unikaten Probedruck dieses Motivs.

Zu dem Werk liegt eine Bestätigung des Andy Warhol Art Authentication Board, Inc., New York, vom 30. Juli 2002 in Kopie vor. Das Original wird dem Käufer ausgehändigt.

Literatur:
- Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints - A Catalogue Raisonné 1962-1987, Mailand 2003 (4. Azfl.), vgl. WVZ.-Nr. IIIA.59.
- Vgl. Ausst- Kat. Munch by Warhol, Haugar Art Museum, 22. Mai bis 5. September 2010, Lillehammer Art Museum 18. September bis 9. Januar 2011, Nr. 19, Farb-Abb. S. 51

- Eine Munch-Ausstellung 1982 in New York erweckte Warhols Interesse an diesem Künstler und seiner Arbeit
- Warhol wählte vier ikonische Werke Munchs für seine Neuinterpretationen aus
- Unikat mit einzigartiger Farbvariante, dass nicht in Serie produziert wurde
- Das klassisch schöne Porträt der Eva Mudocci kann im Sinne seiner ikonenhaften Wiedererkennungswirkung mit der Bedeutung der "Marilyn" in Warhols Werk verglichen werden

Im Spätherbst 1982 eröffnete die Galleri Bellmann mit einer spektakulären Ausstellung von 126 Gemälden und druckgraphischen Arbeiten Edvard Munchs in neuen Räumen in der 57th Street in New York.

Das Munch Museum in Oslo hatte für diesen Anlass eine Lithographie des berühmten "Schrei" für diesen Anlass ausgeliehen, der Direktor des Museums, Arne Eggum, hatte den Text für den Ausstellungskatalog geschrieben. Die Ausstellung fand viel Beachtung und auch Andy Warhol sah sie sich an. Bereits 1973 war Warhol nach Oslo gereist und hatte sich dort im Rahmen von Museumsbesuchen mit dem Werk Edvard Munchs auseinandergesetzt. Durch die Ausstellung in New York erwachte sein Interesse an diesem Künstler und seiner Arbeit erneut. Die Künstler verband Einiges: sowohl Munch als auch Warhol waren in ihrer jeweils eigenen Art bedeutende Erneuerer der künstlerischen Druckgraphik. Die Technik nimmt eine wichtige Rolle im Werk beider Künstler ein; Munch experimentierte seit den 1890er Jahren mit verschiedenen Techniken und hinterließ nach seinem Tod der Stadt Oslo über 17.000 Drucke. Andy Warhol integrierte als einer der ersten Künstler überhaupt die Serigraphie als künstlerisches Medium, in der Tat ist sein Werk ohne diese Technik nicht denkbar. Die Galleri Bellmann beauftragte ihn darüber hinaus damit, 15 Arbeiten Munchs als Gemälde neu zu interpretieren. Während die Gemälde zwischen 1983 und 1984 fertig gestellt wurden, arbeitete Warhol an Graphit-Zeichnungen, die sein Drucker Rupert Jasen Smith als Probedrucke in verschiedenen Farbvariationen zu drucken begann. Zu einer Edition kam es nicht, da die Galleri Bellmann im Jahre 1985 schloss. Zwei Jahre später starb Andy Warhol, es blieb bei den jeweils verschiedenen Einzeldrucken der ausgewählten Motive, die in ihren Farben von zart bis leuchtend variieren.

Interessant ist an dieser Stelle noch zu bemerken, dass auch in der Auswahl des Motivs der "Eva Mudocci (Die Brosche)" die Wahl auf ein für die Verbindung zwischen den beiden Künstlern wichtiges Blatt gefallen war. Anders als bei anderen druckgraphischen Arbeiten hatte Munch bei dem wunderschönen Porträt der Violinistin Eva Mudocci von 1902 direkt auf den Lithostein gearbeitet. Das Motiv wurde später von Berlin nach Norwegen geschickt um einen zweiten Lithostein herzustellen. Im Werk Munchs stellt diese Arbeit das klassisch schönste Porträt dar und kann im Sinne seiner ikonenhaften Wiedererkennungswirkung sicherlich mit der Bedeutung der "Marilyn" in Warhols Werk verglichen werden.

Profilbild Hilke Hendriksen

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491. Modern | Post War | Contemporary | NFT,
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