1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York
Modern | Post War | Contemporary Art
am
29.11.2023,
Los
564
Taxe: € 60.000
Ergebnis: €
138.600
(inkl. Aufgeld)
WARHOL, ANDY
1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York
Titel: Ladies & Gentlemen.
Untertitel: 10-teilige Serie.
Datierung: 1975.
Technik: Jeweils: Farbserigrafie auf Arches.
Darstellungsmaß: Von 83 x 58cm bis 97 x 68,5cm
Blattmaß: 111 x 73,5cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert, bezeichnet und nummeriert (verso).
Herausgeber: Luciano Anselmino, Mailand (Hrsg.).
Exemplar: 34/125.
Rahmen: Jeweils Rahmen.
Provenienz:
- Privatsammlung Süddeutschland
Literatur:
- Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints, A Catalogue Raisonné 1962-1987, Mailand 2003 (4. Aufl.), WVZ.-Nr. II 128 - 137 (abweichend von der 3. Auflage des Catalogue Raisonné ist hier eine Auflagenhöhe von 250 Exemplaren angegeben)
- Komplette Serie in herausragendem Zustand
- Ausdrucksstarke und farbfrische Drucke von bunter Farbigkeit
- Ein wunderbares Spiel mit den Geschlechterrollen
- Eine von Warhols provokativsten, mehrdeutigsten und direktesten Arbeiten
Für "Ladies and Gentlemen" hat Warhol 1975 eine Gruppe von Transgender-Damen und -Herren fotografiert und zehn Motive für eine Siebdruck-Serie zusammengestellt. Entstanden in den 1970er Jahren, der Blütezeit des Studio 54, setzte sich in den Vereinigten Staaten erstmals eine liberalere Denkweise durch.
In dieser Zeit begannen die Homosexuellen und die Drag-Gemeinschaft sich mutig zu ihrer Sexualität zu bekennen. Diese Atmosphäre inspirierte Warhol zu der Serie, doch die ursprüngliche Idee stammte von seinem Kunsthändler Luciano Anselmino. Unter Warhols Anleitung rekrutierte Bob Colacello, Redakteur des Magazins "Interview", mehrere schwarze und hispanische Drag Queens aus dem "The Gilded Grape" in Greenwich Village. Warhol war unbestreitbar fasziniert von diesen Darstellern, die sich selbst in glamouröser, exhibitionistischer Manier darstellten. Die Serie wurde dann erstmals in Italien im "Palazzo dei Diamanti" ausgestellt.
Die Porträts entstanden nach Warhols üblichem Verfahren: Er nahm ein Polaroidfoto seines Motivs auf und brachte es im Siebdruckverfahren auf die Leinwand oder wie hier auf das Papier. Die Transgender-Sujets sind in klassischer Weise vom Hals aufwärts porträtiert, ihre Mimik reicht von kokett bis fröhlich. Viele der Porträts sind in einem Dreiviertelwinkel aufgenommen, ähnlich wie Warhols Auftragsarbeiten prominenter Persönlichkeiten. Jedes Porträt zeichnet sich auch durch die charakteristischen Farbtupfer aus, die auf die Gesichtszüge der Porträtierten aufgebracht wurden. Auch dadurch bleibt bei jedem Porträt die geschlechtliche Zweideutigkeit des Porträtierten erhalten. Diese Porträts-Serie konzentriert sich stark auf das Spiel mit den Geschlechterrollen und gehört zu Warhols provokativsten, mehrdeutigsten und direktesten Arbeiten.
Robert van den Valentyn
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509. Modern | Post War | Contemporary Art,
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