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Andy Warhol - Auktion 311, Los 238

1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York

Moderne und Zeitgenössische Kunst
am 05.06.2012, Los 238
Ergebnis: € 1.935
(inkl. Aufgeld)

Warhol, Andy
1928 Pittsburgh - 1987 New York

"Campell's TOMATO Soup". 1976. Filzstiftzeichnung auf dem Frontispitz des Buches: The Philosophy of Andy Warhol (From A
to B and Back Again). New York/London 1975. 21,2 x 13cm. Signiert und datiert unterhalb
der Darstellung: Andy Warhol / Oct. 76.

Das Blatt trägt eine Widmung

Die für das Schaffen Andy Warhols so wichtige Praxis der Wiederholung findet in seinem
druckgraphischen Werk seine ideale technische Entsprechung. Da er einen großen Teil
seiner Graphiken in Serien herausgab, konnte er gleiche Motive in verschiedenen
Farbvariationen in eine Reihe setzen und so eine Verstärkung des Bildthemas erreichen.
Tobias Lander kommentiert dieses Phänomen: "Die Motive, die Andy Warhol auf die Leinwand
bringt, sind thematisch disparat: So finden sich neben Abbildungen schrecklicher
Autounfälle ebenso Blumenmotive, stehen neben Darstellungen des elektrischen Stuhls die
Portraits berühmter Personen, wie z. B. Liz Taylor, Jackie Kennedy oder Marilyn Monroe. So
unterschiedlich diese Werke scheinen, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Stets war eine
Fotografie - sei es aus der Tagespresse oder aus anderen Quellen - die Grundlage seiner
Siebdrucke.

Die Serigrafien Warhols erheben auch dadurch den Anspruch, "auf
Reproduzierbarkeit angelegte Kunstwerke" zu sein, entsprechen demnach anscheinend genau
jenem neuen Typus von Kunstwerk, an dem laut [Walter] Benjamin "der Maßstab der Echtheit
[.] versagt ". Im Gegensatz zu Robert Rauschenberg, der ebenfalls Siebdrucke in seine
Werke integriert, diese aber stark an die jeweilige Arbeit bindet, sind die Motive Warhols
scheinbar beliebig oft verwendbar; so tauchen seine Sujets immer wieder auf, wechseln
Anordnung, Format oder Farbe und werden miteinander kombiniert. Das Ergebnis (.) erweckt
aber - trotz der Reduktion manueller Prozesse - immer noch den Eindruck der
malerisch-subjektiven Umsetzung eines vermeintlich objektiven Fotos." (in: Lander,
Tobias: Das reproduzierte Kunstwerk, Andy Warhol und Walter Benjamins These von
Auraverlust, KAb 7/8, 2001, S. 78). Die in dieser Auktion vorliegenden Arbeiten von Andy
Warhol repräsentieren einen Querschnitt durch sein Schaffen, von der frühen "Jackie II"
der 1960er Jahre, in der auch der immer wieder zitierte Personenkult Warhols vertreten
ist, über die mit dem Bundesverband des Deutschen Güterverkehrs produzierten "Trucks" bis
hin zu den späteren Tapetenmotiven.

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