1976 Heilbronn
Fine Art
am
28.05.2020,
Los
1536
Taxe: € 700
Ergebnis: €
4.909
(inkl. Aufgeld)
TENNIGKEIT, ALEX
1976 Heilbronn
Titel: "Selbst als Allegorie: Der Hauch".
Datierung: 2010.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 60 x 50cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert und betitelt verso: Alex Tennigkeit 'SELBST ALS ALLEGORIE:'DER HAUCH'' 2010.
Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Provenienz:
- Galerie Jette Rudolph, Berlin.
"Vor dunkel verschattetem Hintergrund hebt sich die bis zur Brustlinie gezeigte Gestalt eines jungen Mannes nur dezent ab. Skeptisch und mit leicht prüfend zusammengezogenen Augenbrauen blickt er am Betrachter vorbei. Seine Aufmachung ist aufwändig und zeugt von einem militärischen Hintergrund. Über einem dunklen Obergewand trägt er eine Halsberge. Der metallische Kragen diente bei kriegerischen Auseinandersetzungen dazu, die empfindliche Halspartie vor gegnerischen Schlägen zu schützen. Auf den weichen dunklen Locken sitzt ein Samtbarett, das mit einer gedrehten goldenen Kordel verziert ist. In koloristischer Korrespondenz zu den vollen roten Lippen trägt er eine nah am Hals gebundene üppige Stoffschleife gleicher Farbe.
Unverkennbar nimmt der Künstler in diesem Bildnis Bezug auf Porträts und Tronjes von der Hand Rembrandts. Sowohl in der Wahl des sanft ausgeleuchteten Bildausschnittes, als auch in der eleganten Weise, Stofflichkeiten unterschiedlichster Qualität nonchalant nebeneinander zu platzieren, zeigen sich die Bezugnahmen.
Vor allem aber zeugt die Fähigkeit, durch ein Porträt mehr Fragen zu stellen, als zu beantworten, von der intensiven und klugen Auseinandersetzung Koninks mit seinem berühmten Kollegen.
Würde man Dialogpaare lediglich nach äußeren Prinzipien zusammenstellen, wäre es ein Leichtes das Selbstporträt Alex Tennigkeits dem Gemälde Koninks zuzuordnen: tragen doch beide ein auffallendes rotes Accessoire. Wahre Kommunikation geht aber bekanntlich über Oberflächliches weit hinaus und lebt von tiefer gründenden Verbindungen. Und so bezieht sich auch die zeitgenössische Malerin auf Kollegen. Sie wählt dafür jedoch keine konkreten aus ihrer eigenen Gegenwart, sondern orientiert sich an der Vergangenheit.
Seit der Renaissance darf der Künstler sich selbst als bildwürdig begreifen und abbilden.
Die eigene Gestalt aber zur Personifikation eines abstrakten, an sich undarstellbaren Begriffes zu erheben, spricht für die gebildete Furchtlosigkeit der Künstlerin. Sie stellt das eigene Werkschaffen in den Kontext barocker Bildtraditionen, als die Allegorie die höchste Form der Bildsprache war."
Prof. Dr. Teresa Bischoff
Die Versteigerung der SØR Rusche Collection haben wir als Konzeptauktion zwischen altmeisterlichen Gemälden und Werken zeitgenössischer Künstler entwickelt.
Aufgebaut in Dialogpaare kommunizieren die Kunstwerke miteinander, wobei jedes Stück als einzelnes Los angeboten wird.
Das vorliegende Los korrespondiert mit Los Nr. 1537.
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VAN HAM erzielt regelmäßig sehr gute Ergebnisse für Werke von Alex Tennigkeit.
448. Fine Art,
am
28.05.2020,
Los
1536
Taxe: € 700
Ergebnis: €
4.909
(inkl. Aufgeld)
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