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Albert Renger-Patzsch ist einer der wichtigsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit und ein Mitbegründer der modernen Fotografie. Besonders die Bildästhetik seiner puristischen und sachlich klaren Aufnahmen, die allein den dargestellten Gegenstand zum Thema hat, ist Vorbild für die nachfolgenden Generationen.
Industrieobjekte, Alltagsdinge und Architektur sowie Pflanzen, Landschaften und Menschen sind seine Motive. Welchem er sich auch zuwendet, stets löst er es mittels kleinen Ausschnitts aus dem ursprünglichen Kontext und legt so den Fokus auf dessen Form, Oberfläche und Struktur. Dabei beschränkt er sich auf die technische Anwendung von Licht, Optik, Aufnahme- und Kopiermaterial.
Fotografische Effekte und Nachbearbeitung lehnt er strikt ab, denn er versteht seine Arbeiten als Dokumente der schonungslosen Realität und nicht als künstlerische Darstellungen.
Bereits mit 14 Jahren ist Renger-Patzsch sehr kundig in den Aufnahmetechniken. Nach dem 1. Weltkrieg studiert er kurze Zeit Chemie in Dresden. 1922 übernimmt er für ein Jahr die Leitung des Bildarchivs des Hagener Folkwang-Verlags und arbeitet dann in einer Berliner Bildagentur. Ab 1925 ist er als Fotograf in Bad Harburg tätig. 1927 zeigt er seine erste größere Ausstellung in Lübeck und publiziert 1928 das wegweisendes Buch "Die Welt ist schön". 1929 nimmt er an der legendären Stuttgarter Werkbundschau "Film und Foto" teil. In dem Jahr zieht er nach Essen, wo ihm das Museum Folkwang ein Atelier zur Verfügung stellt. Ab 1933 lehrt er für zwei Semester an der dortigen Folkwangschule, übernimmt Auftragsarbeiten für Verlage, Industrie und Architekten und ist während des 2. Weltkrieges Kriegsreporter. Da sein Archiv 1944 zerstört wird, lässt er sich in Wamel bei Soest nieder. Hier widmet er sich ab 1952 auch der Herausgabe von Fotobänden.
Renger-Patzsch erhält viele Ehrungen. Seit 1991 wird der nach ihm benannte europäische Fotobuchpreis von der Stiftung Dietrich Oppenberg in Verbindung mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang vergeben.
Albert Renger-Patzsch ist u. a. in folgenden Museen und Institutionen vertreten:
- Museum für Fotografie, Berlin
- Folkwang Museum, Essen
- SK Stiftung Kultur, Köln
- Nationale Fotomuseum, Kopenhagen
- Museo Fotografia Contemporanea, Cinisello Balsamo/Mailand
- Albertina, Wien
- Fotostiftung Schweiz, Winterthur
- Los Angeles County Museum of Art
- National Museum of Modern Art Tokyo
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