Im 18. Jahrhundert war Schnupftabak das Genussmittel der Wahl für die vornehme Gesellschaft geworden. Seine Einnahme war ein gesellschaftliches Ritual, für das natürlich auch entsprechende Accessoires entwickelt wurden, mit denen man seinen guten Geschmack und Status zur Schau stellen konnte. Zur Aufbewahrung des Tabaks dienten kleine Dosen, die aus unterschiedlichen, kostbaren Materialien wie z.B. Emaille, Porzellan, geschnittenen edlen Quarzen wie Achat oder Jaspis aber auch aus Silber gefertigt wurden. Besonders Wertvolle Dosen wurden vergoldet und/oder mit Edelsteinen besetzt. Bei der Gestaltung dieser Kleinode, ob mit gemalten Motiven, Reliefdekoren oder gar als figürliche Dosen, war der Phantasie der Kunsthandwerker keine Grenze gesetzt.
Die kostbaren Tabatieren dienten als Repräsentationsmittel, Wertanlage und Sammlerobjekt. Berühmte Sammler in diesem Zusammenhang waren z.B. Heinrich Graf von Brühl aber auch Friedrich der Große von Preußen.