Das Abhalten von Banketten ist seit der Antike eine kulturelle Praxis. Dabei spiegelte die gedeckte Tafel seit jeher die gesellschaftlichen Verhältnisse der Speisenden und die verwendeten Tischgeräte waren stets Zeugnisse des wirtschaftlichen und sozialen Ranges ihres Besitzers. Der Begriff des Services, wie wir ihn heute verstehen, kam zum Ende des 17. Jahrhunderts auf, als man erstmals damit begann, einzelne Gerätschaften in Form und Dekor aufeinander abzustimmen. Maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung
hatte die opulente Hofhaltung des französischen Königs Ludwigs XIV., dessen Festbankette man sich an allen europäischen Höfen zum Vorbild nahm. Die elaborierte Tafelkultur und die daraus resultierende Vielfalt an neuartigen Speisen und Getränken
erforderte die Entwicklung zahlreicher neuer Gefäßtypen und Gerätschaften. Hinzu kam die neue Mode, Kaffee, Tee- und Schokolade zu trinken, die sich überaus großer Beliebtheit erfreute und für die völlig neue Arten von Trinkgefäßen entwickelt wurden.
Ganze Tee- und Kaffeeservice aus Silber – vorher wurden Kannen aus Silber hergestellt aber nur selten im Zusammenhang von Servicen verwendet - kommen im späten 18. Jahrhundert zunehmend in Mode. Im Laufe des 19. Jahrhunderts etablierten sie sich in aristokratischen aber auch wohlhabenden bürgerlichen Häusern Europas, zunehmend zum wichtigen Bestandteil des Tafelsilbers.