Tabatieren / Dosen

Überblick über alle bei VAN HAM versteigerten Objekte

Als Luxusgegenstand sind Tabatieren wahre Zeugnisse erlesener Handwerkskunst. Feine Goldschmiedearbeiten und detailreiche Porzellan- oder Emailmalereien kennzeichnen dabei diese „Dosenkunst“.

Ob aus Edelstein geschnitzt, mit Perlmutt-Inlay oder in lackiertem Holz gefertigt, die schlanken Tabatieren erfreuten sich gerade im 18. Jahrhundert dank ihrer Raffinesse äußerster Beliebtheit.

Mit den ersten Berichten zum Schnupftabakkonsum um 1511 im römisch-katholischen Süden Europas und spätestens seit der Verbreitung dieser Form der Tabakverwendung etwa ein Jahrhundert später auch im Rest Europas, entwickelte sich auch die Aufbewahrung von Tabakerzeugnissen weiter. Wurde diese zunächst in kleinen Beutelchen verwahrt, fand man bald eine besser zur Etikette passendere Form der Schnupftabakaufbewahrung. Ab diesem Zeitpunkt wurden Tabatieren unabdingbar mit der Garderobe des feinen Herren verknüpft.

Aber nicht nur Tabak konnte in den eleganten portablen Porzellan- oder Goldgefäßen verwahrt werden. Auch Puder, Kosmetikerzeugnisse und Pillen wurden in den exquisit gearbeiteten Objekten im Taschenformat angemessen mit sich geführt. Die Grundform der Tabatieren bestand meist aus einem kartuschenförmigen oder ovalen Döschen, welches durch Gold gefertigte Scharniere geschlossen wurde. 

Die dekorativen Kleinstgefäße, beim Hochadel Anklang findend, wurden als Prunk- und Ehrengeschenke der ersten Wahl, so zum Beispiel von Ludwig dem XIV., gereicht oder gesammelt. Neben der Sammlung Friedrich des Großen, in welcher vor allem reich verzierte Edelsteindosen zu finden waren, ist auch die des Grafen von Brühl zu erwähnen. Als Premierminister Augustus des III. und Oberdirektor der Meissner Manufaktur hatte dieser ein besonderes Interesse an der Verbreitung der Tabatieren.

Dokumente aus Meissen belegen, dass diese zuvor vorwiegend in Frankreich gefertigten Kunstobjekte ab 1726 auch in der traditionsreichen Meissner Manufaktur gefertigt wurden. Die Porzellanspezialisten machten es sich zur Aufgabe, den Tabatièren (französisch) neue Formen zu verleihen. Ausgefeilte Reliefstrukturen, Tierkopfdarstellungen und detaillierte Malereien veredelten zusehends die Döschen.

Hierbei galt vor allem der Mops, das Symbol der Treue, als hervorragendes Motiv, um eine so gestaltete „snuff box“ jemand Besonderem zu verehren. 

Porzellan, eines der edelsten und kostbarsten Materialien der Welt des 18. Jahrhunderts, war das ideale Medium, um Chinoiserien, Landschaftsszenerien, Porträtbilder, Gemmen, Kopien größerer Ölgemälde und mehr künstlerisch auf dem Luxusgegenstand Tabatiere darzustellen. Dem Ideenreichtum der Ausarbeitung des Inneren und Äußeren der Tabatieren schienen dabei keine Grenzen gesetzt zu sein. 

Wer auf höfische Eleganz Wert legte, besaß eine Tabatiere oder reichte diese als einzelnes Präsent oder als Teil eines Komplettes für Bad oder Salon. 

In der Volkskunst fanden sich hingegen häufig hölzerne Tabatieren. Meist wurden diese als Figuren in obszöner Pose ausgearbeitet.

Ab dem 19. Jahrhundert, mit Abebben des Porzellanbooms gerieten Tabaquière, wie sie in einer frühen französischen Variante auch genannt werden, zusehends in Vergessenheit und sollten erst im 20. Jahrhundert als antike Sammlerstücke eine neue Hochzeit erleben.

Auch bei VAN HAM kommen immer wieder antike Tabatieren in musealer Qualität unter den Hammer. 

Finden Sie hier unsere Highlights und Preise für Tabatieren oder melden Sie sich über das Kontaktformular bei unseren Experten für Tabatieren in der Abteilung Works of Art & Art Nouveau. Wir freuen uns, Sie beim Kauf einer Tabatiere beraten zu dürfen. 

Sie möchten den Wert Ihrer Tabatiere erfahren und denken über eine Einlieferung bei VAN HAM nach? Auch hierzu freuen wir uns über Ihre Nachricht.