1937 Stuttgart - 2000 Scholderup
Modern | Post War | Contemporary
am
02.12.2020,
Los
225
Taxe: € 30.000
Ergebnis: €
42.570
(inkl. Aufgeld)
STÖHRER, WALTER
1937 Stuttgart - 2000 Scholderup
Titel: "Kein Ungeheuer tanzt seinen Walzer allein II".
Untertitel: (Gregory Corso).
Datierung: 1984.
Technik: Mischtechnik auf Leinwand.
Maße: 200 x 250cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten mittig: W. Stöhrer 84. Signiert, datiert und gewidmet verso: W. Stöhrer 84 "In der flüchtigen Hand der Zeit, für Gregory Corso".
Rahmen/Sockel: Atelierleiste.
Provenienz:
- Atelier Walter Stöhrer (Aufkleber)
- Galerie Wentzel, Köln (Aufkleber und Stempel)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ausstellungen:
- Galerie Lefebre, New York 1985, Nr. 4 (handschriftlicher Vermerk verso)
- Galerie Hermeyer, München 1987
- Berlinische Galerie, 1989
Literatur:
- Walter Stöhrer - Werkverzeichnis der Malerei 1958 - 1999, Berlin 2008, WVZ.-Nr. 84.4, S. 344
- Ausst.-Kat. Walter Stöhrer. Bilder 1961-1988. Berlinische Galerie 1989, Nr. 86, S. 154, Abb.
Die Auseinandersetzung mit Literatur spielt in den Werken Walter Stöhrers eine zentrale Rolle. Betrachtet man allein die Werktitel, die der Künstler seinen Arbeiten gibt, wird deutlich, dass Stöhrer mit den literarischen Größen der Surrealisten, Existentialisten oder weiteren Vertretern ähnlicher literarischer Haltungen vertraut ist.
So beginnt er die Arbeit an einem Bild häufig, indem er Zitate oder Sätze aus dem Buch, welches er gerade liest, auf die nackte Leinwand überträgt. Sie dienen dem Maler als Stimulation und Inspiration, um einen intuitiven Malprozess einzuleiten. Das intuitive, automatische und spontane Malen, das auf diese Weise angeregt wird, verdeutlicht, dass Stöhrer sich in Teilen der "écriture automatique" des Surrealismus verschrieben hat. Stöhrer versucht, in das Unbewusste einzutauchen, um Gefühlen, Empfindungen und Erfahrungen Ausdruck zu verleihen. Auch wenn man ihn somit in die Nähe der "art brut", mit Vertretern wie Jean Dubuffet, rücken könnte, kann man ihn dieser Kunstrichtung nicht vollkommen zuordnen. Man erkennt gleichsam Tendenzen des Informel, des Tachismus oder des abstrakten Expressionismus, wobei ihn die immer zu erahnenden Ansätze der Gegenständlichkeit von alledem abgrenzen.
Das mit einer Widmung an Gregory Corso versehene Gemälde "Kein Ungeheuer tanzt seinen Walzer allein II" steht ganz im Zeichen der Beschäftigung mit einem der Hauptvertreter der sogenannten "Beat Generation". Die nach dem zweiten Weltkrieg in den USA entstandene literarische Gattung, der Corso angehörte, zeichnet sich durch eine unkonventionelle, wilde, spontane und überaus kreative Lebensweise aus. Stöhrer huldigt ihm, indem er ein Zitat Corsos am rechten Bildrand platziert: "In der flüchtigen Hand der Zeit" beschreibt gleichsam einen Gedichtband des amerikanischen Poeten und spiegelt durch die fast unleserliche Handschrift des Künstlers gleichsam den chaotischen und flüchtig anmutenden Pinselstrich des Künstlers wider. Stöhrer schafft so eine oszillierende Verbindung zwischen Poesie und Kunst, die sich einer endgültigen Einordnung entzieht. (Vgl. Merkert, Jörn: Das implodierende Sehen. Walter Stöhrer und die Malerei in: Walter Stöhrer Bilder 1961-1988, Berlin 1989, S. 213-218).
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