Alte Kunst
am
17.11.2017,
Los
1202
Ergebnis: €
12.900
(inkl. Aufgeld)
SÜDDEUTSCH
Titel: Zwei Altarflügel mit den Aposteln Judas Thaddäus und Jakobus dem Jüngeren.
Datierung: Um 1460.
Technik: Jeweils Öltempera auf Holz.
Montierung: Parkettiert.
Maße: 61 x 28cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Rückseitig:
Alte Inventarnummern.
Provenienz:
Süddeutscher Privatbesitz.
Gutachten:
- Dr. Michaela Schedl, Kronberg, September 2016;
- Infrarotaufnahmen, Gruppe Köln, August 2016.
Aus dem Gutachten von Dr. Michaela Schedl:
" [...] Infrarotaufnahmen können Aufschluss über die vorbereitenden Zeichnungen geben, die unter der Malschicht eines Gemäldes liegen. Bei den zwei Tafeln in Privatbesitz werden die Konturen von Gewändern sowie die Gesichtsfalten in schwungvollen Linien angegeben, die stellenweise, wie zum Beispiel beim Inkarnat, durch die Malschicht sichtbar sind. Bei der Gegenüberstellung des in Malerei ausgeführten Arms Jakobus' des Jüngeren mit der Infrarotaufnahme lässt sich sehr schön erkennen, wie genau der Maler in der Ausführung den vorgezeichneten Linien der Ärmelfalten folgt (Abb. 15, 16). Außerdem sind im Schulterbereich buchstabenähnliche Zeichen zu sehen, wohl b z + E. Verschiedentlich werden bei spätmittelalterlichen Gemälden in der Unterzeichnung Farbangaben abgekürzt in Einzelbuchstaben oder Symbolen vermerkt.
Eine solche Farbangabe ist vermutlich auf dem Mantel von Judas Thaddäus zu sehen (Abb. 17). Hier steht ein Buchstabe, der ein in gotischer Minuskel ausgeführtes "w" zu sein scheint. Somit könnte - wie auf den Martyriumstafeln von Stefan Lochner - das "w" für "weiß" stehen. Wie die im Schulterbereich Jakobus' zu sehenden Zeichen zu deuten sind, bleibt ungewiss.
Bei den beiden Tafeln mit den Apostelfiguren handelt es sich um sehr qualitätvolle Werke, die noch recht gut erhalten sind. Ursprünglich waren sie vielleicht Bestandteile von Flügelinnensei- ten eines Retabels, oder sie könnten auch Teile von Standflügeln gewesen sein. Aufgrund des verwendeten Weichholzes als Bildträger kann von einer Entstehung der Tafeln im südlichen deutschsprachigen Raum - in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz - ausgegangen werden. Wie die angeführten Beispiele zeigen, wäre ein Werkstattsitz des Malers in Oberbayern denk- bar. Wie diese können auch die Aposteltafeln in Privatbesitz aufgrund der ähnlichen formalen Merkmale vor allem bei der Gestaltung der Gewänder um 1460 datiert werden. [...]"
Das vollständige Gutachten, einschließlich Vergleichsabbildungen senden wir Ihnen auf Anfrage gerne per PDF zu.
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399. Alte Kunst,
am
17.11.2017,
Los
1202
Ergebnis: €
12.900
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