Petrus van Schendel - Die Schreiberin, 79976-1, Van Ham Kunstauktionen
Petrus van Schendel: Die Schreiberin aus unserer Rubrik: Gemälde Neuerer Meister
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Petrus van Schendel - Die Schreiberin

1806 Terheyde - 1870 Brüssel

Fine Art
am 14.11.2024, Los 1259
Taxe: € 20.000

SCHENDEL, PETRUS VAN1806 Terheyde - 1870 Brüssel


Titel: Die Schreiberin.
Junge Frau schreibt beim Schein einer Öllampe nach dem Diktat ihres Vaters im Kreis der Familie.
Datierung: Um 1839.
Technik: Öl auf Holz.
Maße: 61,5 x 53cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: "P. van Schendel fecit".
Rahmen: Rahmen.

Rückseitig zweimal P. van Schendel bezeichnet sowie Sammlungssiegel (nicht gelesen) und Brand (vermutlich des Rahmenmachers) "GvB".

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
1977 erworben im Kunsthandel Herbert P. Ulrich, Berlin.

Wir danken Jan de Meere, Boutersem, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes anhand einer hochauflösenden Digitalfotografie.

Die Auseinandersetzung mit dem Licht ist von je her ein bestimmendes Element der Malerei. Spezielle Lichtstimmungen und -quellen im Bild festzuhalten ist von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Fotografie Herausforderung und Ansporn für Künstler. Meister wie Georges de la Tour oder Gerrit Dou haben dieses Thema im 17. Jahrhundert zu ihrer Spezialität gemacht.

Im 19. Jahrhundert ist der belgisch/niederländische Maler Petrus von Schendel für seine virtuosen Darstellungen unterschiedlicher Stofflichkeiten bei besonderen nächtlichen Lichtverhältnissen berühmt und bewundert.

Der belgische Sohn einer verarmten Familie erringt mit seinem Talent einen Platz an der Akademie in Antwerpen und nimmt bald regelmäßig an Ausstellungen und Salons teil. Für seine fein gemalten Nachtdarstellungen mit Mondschein oder raffiniert eingesetzten künstlichen Lichtquellen erhält er Ehrungen und Medaillen und wird zu einem der kommerziell erfolgreichsten belgischen Maler seiner Zeit. Dabei haben seine zeitgenössischen Markt- oder Genreszenen ebenso Erfolg, wie die historischen und religiösen Themen. Auch als Porträtist ist der Künstler sehr gefragt.

Neben seiner glanzvollen Karriere als Maler beschäftigt Petrus van Schendel sich auch kunsttheoretisch und verfasst Schriften auf diesem Gebiet. Als Erfinder ist er zudem im Bereich der Brems- und Werkzeugkunde aktiv und meldet mehrere Patente an. Für seine Verdienste erhält van Schendel, dessen Mutter als Marktfrau arbeitete, 1869 den höchsten Orden Belgiens, den Leopoldsorden.

Dieses stimmungsvolle Genrestück Petrus van Schendels funktioniert heute noch genau so, wie es sich der Maler vor etwa 150 Jahren wohl gewünscht haben mag: Es zieht den Betrachter aufgrund seiner malerischen Qualität in seinen Bann, entführt ihn in eine vergangene Epoche und lädt ein, das Gesehene zu interpretieren und zu verstehen.
Fünf Personen sind um einen Tisch versammelt. Kein Tageslicht fällt in den Raum; einzig eine Öllampe bescheint mit großer Flamme die Szenerie. Der Mode nach führt uns der Maler in das 17. Jahrhundert. Doch nun beginnt die Spekulation: Der ältere, stehende Mann und die neben ihm sitzende, ältere Frau im grünen Kleid sind wohl die Eltern der beiden jungen Frauen, von denen eine nach dem Diktat des Vaters ein Schriftstück aufsetzt. Der junge Mann, der im Vordergrund sitzt, hat als einziger ein Glas und einen Krug vor sich stehen. Gehört er zur Familie oder ist er ein Außenstehender?Verfasst das Paar hier im Familienrat sein Testament? Oder handelt es sich um einen Ehevertrag oder um eine geschäftliche Vereinbarung? Eine Einladung zur Diskussion liefert diese Personen-Konstellation auf alle Fälle. Es ist ein reicher Haushalt: Man trägt Pelz und edelste Stoffe, deren Darstellung der Künstler ebenso souverän beherrscht, wie die Wiedergabe des zerbrechlich dünnen Glases oder der Lichtreflexe auf dem silbernen Schreibzeug.

Jan de Meere, dem das Gemälde als hochauflösende Digitalfotografie vorliegt, schlägt als Datierung die Zeit um 1839 vor; eine Periode, in der van Schendel viele historische Themen malte. Möglicherweise ist das vorliegende Gemälde identisch mit dem Werk "Eine häusliche Tafel bei Lampenschein" (Een huisselijk tafereel bij lamplicht), das unter der Nummer 358 bei einer "Ausstellung lebender Künstler" 1839 in Den Haag gezeigt und mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurde.

Profilbild Stefan Hörter

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin

Stefan Hörter

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524. Fine Art,
am 14.11.2024, Los 1259
Taxe: € 20.000

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