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Die Madoura-Keramik 1946 - 1971
Pablo Picassos unermesslicher Ideenreichtum und seine immense Kreativität machen ihn zum berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts. So ist sein vielseitiges Werk geprägt von der experimentierfreudigen Auseinandersetzung mit den verschiedensten Techniken und künstlerischen Ausdrucksformen: Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Collagen und Plastiken.
Die Genialität seines Schaffens wird auch in den einzigartigen Keramiken sichtbar, die Picasso ab 1946 anfertigt. Auf Einladung von Suzanne und Georges Ramié arbeitet er hierbei eng mit den Modelleuren der Keramikwerkstatt Madoura in Vallauris zusammen.
Bis 1971 schafft er einen gänzlich neuen Werkkomplex in Ton von sehr unterschiedlichen Einzelstücken und Editionen: skulpturale Gefäße, Teller, Platten, Schalen und Objekte. Fasziniert von dem Material Ton, das zunächst auf vielfältige Weise plastisch ge- und verformt werden kann und dann nach dem Trocknen bzw. Brennen spröde wird, beschäftigt sich Picasso intensiv mit dem traditionellen Töpferhandwerk. Bald schon beschreitet er neue künstlerische Wege, um die Ausdrucksform Keramik von den einengenden Regeln zu befreien. So verwandelt und erweitert er die konventionellen Techniken und entwickelt neue Methoden. Dabei verliert er aber niemals den Endzweck der Keramiken und ihren Traditionsgehalt aus den Augen. Denn gerade die seriell hergestellte Gebrauchskeramik ermöglicht es Picasso, die moderne Kunst einem breiten Publikum nahe zu bringen.
Doch trotz aller Modernität bleibt Picasso der jahrtausendealten Keramik-Historie eng verbunden - von den klassischen griechischen Vasen mit roten und schwarzen Figuren über die etruskischen schwarzen Gefäße mit eingeritztem Dekor, den Tongefäßen der prähispanischen Kulturen bis zur volkstümlichen Keramik Spaniens und Frankreichs. So setzt sich Picasso in seinen Variationen und Metamorphosen in Ton nach den frühen 1920er Jahren erneut mit der antiken Bildsprache auseinander. Dabei erschafft er eine imaginäre Welt, die u.a. von Tänzerinnen, Kreaturen aus der Mythologe und Fabelwesen, aber auch von Vögeln, Fischen, Ziegen und Pferden bevölkert wird. Dazu schildet er Szenen von Feiern oder Trinkgelagen wie auch von Stierkämpfen. Mit den überwiegend fröhlichen Motiven gibt Picasso eindrucksvoll seine Unbeschwertheit wieder, die er in den letzten beiden Lebensdekaden genießt.
Picassos Keramiken haben in den letzten Jahren einen enormen Wertzuwachs erfahren. Durch ein umfangreiches und hochwertiges Angebot an Keramik-Editionen hat VAN HAM sich fest im Markt etabliert und als eines der führenden Häuser in Deutschland positioniert. Sammler haben das Angebot fest im Blick und generieren Hochpreise.
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