1942 Saitama
Moderne und Zeitgenössische Kunst (25.+26.11.2015)
am
25.11.2015,
Los
309
Taxe: € 18.000
Ergebnis: €
129.000
(inkl. Aufgeld)
Sekine, Nobuo
1942 Saitama
"phases of nothingness No 8-9". 1971. Holz, Leinwand, weiße Farbe, Stein, Schnur80 x 60,5 x 10cm. Mehrfach signiert, betitelt und datiert verso: NOBUO SEKINE, phases of nothingness No 8-9, 1971.
Provenienz:
Privatsammlung Hessen
Nobuo Sekine wurde 1942 in Japan geboren und lebt und arbeitet in Tokyo und Los Angeles. Er wird als eines der wichtigsten Mitglieder der Mono-Ha Bewegung angesehen ("Schule der Dinge"), die Ende der 1960er bis Anfang der 1970er ihre zentrale Schaffensphase erlebte. Mono-Ha wird als wichtiger Impuls zur Gründung der Japanischen Nachkriegskunst angesehen. Den Künstlern dieser Kunstbewegung war es wichtig, natürliche und industrielle Roh-Materialien, bzw. "Dinge" (mono), wie z.B. Steine, Erde, Papier oder Baumwolle, zu verarbeiten. Ihre Kunstwerke zeichneten sich hierbei durch ihre Reduzierung auf die wesentliche Form aus, ihre Ursprünglichkeit und Natürlichkeit, sodass sie an und für sich kein Material darstellten, sondern unabhängig davon waren. Hierbei sind Ähnlichkeiten zur italienischen Arte Povera oder zur Minimal Art aus den USA zu erkennen.
1970 vertrat Sekine Japan auf der Biennale in Venedig mit Phase of Nothingness, einem großen Naturstein, der von einer verspiegelten Säule getragen wurde.
Nach der Biennale blieb der Künstler in Europa und stellte in Italien, der Schweiz und Dänemark aus. Von 1978 und 1979 reiste er wieder nach Europa, um seine Wanderausstellung zu Phase of Nothingness-Black zu begleiten. Diese Einzelausstellung tourte von der Kunsthalle Düsseldorf nach Dänemark, zum Kröller-Müller Museum in den Niederlanden und anschließend nach Norwegen. Nach zahlreichen weiteren Ausstellungen wurde Sekine besonders in den letzten Jahren durch Ausstellungen im Museum of Modern Art in New York (2013), im Hirshhorn Museum in Washington, D.C. (2012) oder der Tate Modern Gallery in London (2011) kunsthistorisch wieder neu bewertet.
Die hier vorliegende Arbeit "phases of nothingness No 8-9" von 1971 vereint die Prinzipien der Mono-Ha Bewegung. Sie stellt einen Kontrast zwischen einer vollendeten, weißen Leinwand und dem unbehandelten Stein, also zwei natürlichen Materialien dar. Der an der Leinwand durch eine Schnur befestigte Stein scheint über dem Boden zu schweben; gleichzeitig verdeutlicht er die Schwerkraft und das Gleichgewicht zwischen den Elementen. Das Ereignis, die Aktion und der Prozess innerhalb eines Raumes sind hierbei typisch für alle Werke Nobuo Sekines. (Vgl. Ausst.-Kat. Nobuo Sekine. Skulptur 1975-1978, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 1978, S. 9).
Robert van den Valentyn
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363. Moderne und Zeitgenössische Kunst (25.+26.11.2015),
am
25.11.2015,
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