Alte Kunst
am
14.11.2014,
Los
501
Taxe: € 35.000
Ergebnis: €
54.180
(inkl. Aufgeld)
Meister der Magdalenen-Legende
Umkreis
Maria Lactans auf der Mondsichel. um 1485/90. Tempera/Öl auf Eichenholz. 43 x 29cm. Rahmen.
Rückseitig:
- Auf der Tafel altes Klebeetikett: "Virgin and child, panel, 17 x 11 1/2 inches. Fully described in the Northbrook catalogue. No. 9. From the collection of Mr. Thomas Baring. From the collection of the Earl of Northbrook";
- auf dem Etikett die handschriftliche Angabe: "Inv. No. 84";
- mit Filzstift alte Nummer: "X13651" und mit Kreide "135"
Provenienz:
- Sammlung Thomas Baring, Earl of Northbrook;
- Auktion Lempertz, 19. November 1981, Lot 135;
- seither Privatsammlung NRW.
Gutachten:
- Dendrochronologisches Gutachten, Februar 2014: Prof. Dr. Peter Klein, Universität Hamburg, grenzt das Fälldatum des Baumes auf die Jahre zwischen 1465 und 1471 ein;
- Mikroskopische Untersuchung, Januar 2014: Prof. Dr. Hans Portsteffen, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft Köln
Der altniederländische Maler, den wohl Max Friedländer Ende der 1920er Jahre mit dem Notnamen "Meister der Magdalenenlegende" bedacht hat, wird vermutlich zwischen 1483 und 1526 in Brüssel oder Mechelen tätig gewesen sein. Sein Malstil lässt die Nähe zu den Werken des großen Rogier van der Weyden vermuten.
In der jüngeren Forschung ist man versucht dem Unbekannten Künstler einen Namen zuzuordnen. Marc Rudolf de Vrij weist auf den Meister von Willem van Bibaut als möglichen Autoren der Frühwerke des Meisters der Magdalenenlegende hin. (1)
Vergleicht man unsere "Maria lactans als Halbfigur, auf einer Mondsichel lehnend" mit dem bei Christie's London (7.7.2000) versteigerten Madonnenbild, so ist die stilistische und kompositorische Nähe der beiden Tafeln evident. Das in die Armbeugen der Muttergottes gebettete Kind zeigt auf beiden Tafeln die gleiche Haltung, ebenso wie die stützenden Hände Marias, mit den abgespreizten, greifenden Fingern.
Möglicherweise also gehen beide Tafeln auf einen beliebten und mehrfach wiederholten Prototyp dieser Madonnendarstellung zurück.
Den ungewöhnlichen oder zumindest seltener anzutreffenden Goldhintergrund findet man auf einem Madonnenbild der Sammlung Rau, das ebenfalls dem Meister der Magdalenenlegende zugeschrieben ist. (2) Aufschluss über diese handwerkliche Technik gab eine Untersuchung im Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft Köln von Prof. Dr. Hans Portsteffen: "Das in Frage stehende Gemälde Madonna mit Kind auf Mondsichel ist in zeittypischer Manier gearbeitet und zeichnet sich nach augenscheinlichem und mikroskopischem Befund durch eine sehr feine und qualitätvolle Malerei aus.
Eine Besonderheit ist die mit pastosem Ölmordant (vergl. Straub, Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken Bd.1; Stuttgart 1984 S. 236 f.) ausgeführte Vergoldung des Hintergrundes und der Saumdetails. Der Zustand des Gemäldes ist stabil. Zurückliegende Restaurierungen führten zu einer partiellen Überreinigung der Oberflächen, insbesondere in den delikaten Details der Vergoldungen, die nunmehr nur noch sehr berieben und reduziert vorliegen. Eine jüngste, sehr qualitätvolle Restaurierung deckt etliche Schäden durch minutiöse Retuschen ab und verleiht dem Werk ein ausgesprochen gepflegtes Aussehen."
(1) de Vrij, Marc Rudolf: De Meester van de Magdalena Legende. Amsterdam 2000, S. 31ff.
(2) Katalog zur Ausstellung Arp Museum, Bahnhof Rolandseck Kunstkammer Rau "Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz" Mai 2014 - Januar 2015.
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342. Alte Kunst,
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14.11.2014,
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