1941 Liberec/Böhmen
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
31.05.2011,
Los
146
Taxe: € 20.000
Ergebnis: €
29.750
(inkl. Aufgeld)
Lüpertz, Markus
1941 Liberec (Böhmen)
Serie über Courbet Nr. 3. Um 1985. Öl auf Wellpappe und Holz. 82,5 x 113cm. Künstlersignet unten rechts: ML. Signiert und betitelt verso oben links: Markus/ Lüpertz/ Serie über/ Courbet/ 3. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Schweiz
Seit Mitte der 1980er Jahre befasste sich Markus Lüpertz stark mit der Malerei des 19.
Jahrhunderts, vor den Impressionisten, die bereits vieles was für Lüpertz interessant war,
ablehnten. Durch die Bezugnahme auf die Werke dieser Künstlergeneration vollzog der
Künstler laut Prof. Dr. Siegfried Gohr eine Rekonstruktion der Moderne, die einen anderen
Punkt erreichen würde als die Proklamierung des Endes der Malerei, wie sie in den
siebziger Jahren ausgerufen wurde. Dieser Proklamierung stellte Lüpertz seine Aktivierung
der Tradition entgegen. "Wenn die Malerei ihr Terrain an einen oberflächlichen, an der
Realität orientierten Inhalt zu verlieren droht, bleiben ihr der Traum und das Wunderland
als Refugium, wo sich die Bilder vor der Verfälschung durch die Wirklichkeit retten
können. Lüpertz' nächster Schritt führte deshalb zur Antike und zu Malern wie Courbet und
Corot, die die Antike nicht rekonstruierten, sondern als Stimmung und als Lebensquell
jenseits jeder Archäologie erneuern wollten.
Corot ging deshalb nach Rom, Courbet träumte
eine realistische Erneuerung antiker Lebenslust und Plastizität, der wiederum Lüpertz sich
in Zyklen malerischer Paraphrasen widmete. (.) Nimmt man die Paraphrasen nach diesen
Malern, die sich in unterschiedlichen Jahrhunderten mit der Antike beschäftigt haben, als
insgesamte Äußerung, so läßt sich beobachten, daß Lüpertz durch das Werk der genannten
Künstler hindurch nach einer heiteren, dionysischen, vorklassischen Antike sucht, die eine
andere Unschuld aufweist als die Antike Winckelmanns oder der Klassizismus von Ingres.
Ähnlich wie bei der Neubestimmung der Poesie und der Imagination geht es Lüpertz nicht um
ein antiquarisches Interesse, sondern um das Fortleben und die Aktualität der Antike. Nach
dem Zusammenbruch der ideologischen Systeme in Ost und West, nach dem weitgehenden Rückzug
des Christentums als kulturbildende Kraft in den europäischen Ländern beschwört Lüpertz
nicht den antiken Hedonismus, sondern ähnlich wie Foucault die antike Lebensweisheit und
die Lebenskunst, die den Regungen der menschlichen Seele und ihren Sehnsüchten in ihren
Göttergestalten eine unvergleichliche Projektionsebene geschaffen hat. (.) Auch hierin
findet sich ein Paradox: Gerade die Epoche der Weltkultur, die uns durch ihre Skulptur und
Architektur vor Augen steht, wird von einem Maler mit der größten Freiheit der malerischen
Mittel zurückgegeben. (Siegfried Gohr, in: Ausst.-Kat Markus Lüpertz, München und
Wuppertal, 1997, S. 25, 26). In dem Gemälde "Serie über Courbet III" aus dieser Zeit
entnimmt Lüpertz ebendiese Stimmung dem vorangegangenen Werk Courbets, nutzt jedoch eigene
Bildmittel. Die Melone als "exotische Variation der >> Dithyramben<<-Form" kann hier als
Beispiel dienen. "Alles hängt zusammen, so dass trotz der verwirrenden Vielfalt des Werkes
Lüpertz eine Ökonomie der Mittel herrscht. Nichts wird vergessen, was einmal aus Fließen
und Formen entstanden ist." (Siegfried Gohr, in: Ausst.-Kat. Markus Lüpertz, München und
Wuppertal, 1997, S. 92).
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300. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
am
31.05.2011,
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