Lyonel Feininger - PARIS IV, 64067-2, Van Ham Kunstauktionen — Lyonel Feininger: PARIS IV aus unserer Rubrik: Mod. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle

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Lyonel Feininger - PARIS IV

1871 New York - 1956 New York

Modern | Post War | Contemporary | Eggers Collection
am 10.06.2020, Los 10
Taxe: € 12.000
Ergebnis: € 15.480
(inkl. Aufgeld)

FEININGER, LYONEL
New York 1871 - 1956

Titel: PARIS IV.
Datierung: 1938.
Technik: Kohlezeichnung auf Maschinenbütten.
Maße: 32 x 24,5cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert und betitelt unterhalb der Darstellung: Feininger 1938 PARIS IV.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Zu diesem Werk liegt ein Echtheitszertifikat von Achim Moeller, The Lyonel Feininger
Project LLC, New York, vom 29. März 2019 vor. Die Arbeit ist in dem Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1587-03-29-19 verzeichnet.

Provenienz:
- Galerie Heimeshoff, Essen
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Als die Nationalsozialisten seine Werke als "entartet" einstufen, fühlt sich Lyonel Feininger als amerikanischer Staatsbürger noch sicher in Deutschland. Doch als er im Frühjahr 1937 eine Vorladung von den Behörden bekommt, folgt er einer Einladung des Mills College in Oakland/Kalifornien und emigriert im Juni des Jahres in die USA. Dort lässt er sich in New York nieder. Das Verlassen seiner Wahlheimat nach 50 Jahren fällt ihm schwer. Hinzu kommt, dass er in Amerika als "deutscher" Künstler kaum bekannt ist und damit vor einem Neuanfang steht.
So schafft Feininger in der Umgewöhnungsphase nur wenige Zeichnungen und Aquarelle; das erste Gemälde fertigt er 1940 an.

In ihnen schöpft er aus seinem Themenfundus und greift bei einer Reihe von Blättern auch das Motiv der Straßen von Paris auf. Zu dieser gehört unsere Kohlezeichnung: Ohne Farbakzente und Schattierungen "skizziert" er hier die dicht aneinandergedrängten Häuser und verschachtelten Gassen, die er mit Figuren bevölkert. Auf karikaturhafte Weise hält er deren Umrisse fest. Eine von ihnen, der Mann mit Hut, steht ganz nahe am unteren rechten Bildrand und sieht uns an - der Künstler selbst? Durch die Transparenz scheint das Dargestellte schemenhaft, fast wie ein flüchtiger Traum. Feininger bringt hier in Rückerinnerung an Vergangenes seine Sehnsucht nach Europa zum Ausdruck.

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