1958 Mortsel/Belgien
Modern | Post War | Contemporary | Eggers Collection
am
10.06.2020,
Los
491
Taxe: € 120.000
Ergebnis: €
148.350
(inkl. Aufgeld)
TUYMANS, LUC
1958 Mortsel/Belgien
Titel: Insomnia.
Datierung: 1988.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 44 x 53cm.
Bezeichnung: Signiert verso: Tuymans.
Provenienz:
- Zeno X Gallery, Antwerpen
- Privatsammlung Süddeutschland
Ausstellungen:
- Kunsthalle Bern 1992 (Aufkleber), Kat. S. 27, Abb. S. 42
- Museum Haus Lange, Krefeld 1993 (Aufkleber)
- Art Gallery of York University 1994, Kat. S. 32, o. Abb
- Tate Modern, London 2004 (Aufkleber), Kat.-Nr. 58
- K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfallen, Düsseldorf 2004/05 (Aufkleber), Kat.-Nr. 58, Abb. S. 20 und 100
- Wexner Center for the Arts, Columbus/San Francisco Museum of Modern Art/Dallas Museum of Art/Museum of Contemporary Art in Chicago/Center of Fine Arts, Brüssel 2010/11, S. 84f. mit Abb (Taf. 8)
Literatur:
- Ulrich Loock (Hrsg.): Luc Tumans, Bern 1992, Kat. S. 27, Abb. S. 42
- Salzmann, Gregory: Intoxicating void, in: Ausst.-Kat. Luc Tuymann, 1994 - 1995, Art Gallery of York University/Renaissance Society, University of Chicago/The Institute of Contemporary Arts, London/Goldie Paley Gallery, Moore College of Art, Philadelphia 1994/95, S. 32 o. Abb.
- Dexter, Emma/Heynen, Julian (Hrsg.): Luc Tuymans, Ostfildern-Rluit 2004, Kat.
-Nr. 58, Abb. S. 20 und 100
- Grynsztejn, Marlene/Molesworth, Helen (Hrsg.): Luc Tuymans, New York 2010, S. 84f. mit Abb (Taf. 8)
Luc Tuymans ist einer der einflussreichsten Künstler seiner Generation. In seiner von einem Understatement geprägten Malerei, welcher ein Dilettantismus zu Grunde liegen scheint, transferiert der Künstler gekonnt eine bestimmende Ersthaftigkeit. Er diffundiert die Realität.
Das hier vorliegende Werk "Insomnia" stellt eines der wenigen, stark abstrakten Bilder im Oeuvre des Künstlers dar. Zudem rührt es aus einer ganz persönlichen Erinnerung des Malers, welche der Künstler wie folgt erzählt:
"Insomnia geht zurück auf Flecken, die ich auf einem nicht ganz einheitlichen Grund, auf dem Boden gesehen habe, und einer dieser Flecken hatte einen anderen Fleck unter sich, verbarg ihn. Das gab mir eine Idee einer Räumlichkeit wie zwischen Wachsein und Träumen, die Idee von Schlaflosigkeit, die Idee eines Zustandes, in dem der Körper gefühllos geworden ist, in dem alle Materie ihre normale Gegenständlichkeit verliert und im Raum schwebt wie im Zustand von Schwerelosigkeit. Der Raum öffnet sich nach unten, die Dinge sind Ihre ganze Umgebung losgeworden. Man kann an einen Spiegel denken, wo das Gegenständliche vom Ungegenständlichen reflektiert wird. Das Bild täuscht den Betrachter. Er hat die Möglichkeit seinen Raum zu betreten und sich dabei in Bewegung vorzustellen, deren Bedeutung er selber bildet." (Der Künstler in: Ausst.-Kat. Luc Tuymans, Kunsthalle Bern, Bern 1992, S. 27)
Ein paar Flecken auf einer Leinwand, ein Bildthema, welches als unwichtig und nichtssagend erscheint, aber als Aufzeigung der undarstellbaren Schlaflosigkeit nicht hätte perfekter sein können. In diesem Zustand, in welchem Körper und Geist untrennbar geworden sind, um einen Zustand der Ruhe zu erreichen, kann jeder Mensch eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich finden. Somit ist diese bildliche Darstellung eine Grundlage, die zur weiteren Reflektion anregt. Das "wahre" eigene Bild fesselt das Auge und zeigt eine Verletzlichkeit gegenüber einem selbst. Momente wie diese, welche eine unausweichliche Situation verkörpern, gehören zu den persönlich Prägendsten und präsentieren oft die eigene Angreifbarkeit. Man begreift seine Nichtperfektion. So ist die Brückenbildung zwischen Künstler, Kunstwerk und Betrachter dennoch belebt und nicht, wie der Titel darstellt, ruhelos.
Das Werk "Insomnia" wurde vielfach in wichtigen retrospektiven Überblickshows des Künstlers präsentiert. In einer seiner bisher größten Retrospektive 2004 in der Tate Modern, widmete Tuymans der Arbeit sogar einen eigenen Raum.
In seinen oft a-chronologisch gehängten Präsentationen wendet sich der Künstler an seine Betrachter auf eine sehr intime Weise. Er bringt die Werke, welche oft persönliche Erinnerungen oder Bilder transferieren, aus allen Schaffensphasen zusammen und bildet einen dokumentarischen Gedankenkosmos. So befindet sich seine Malerei in einer stetigen Auseinandersetzung mit dem Selbst und es entsteht, wie der Künstler es nennt, eine "never ending story". Der Betrachter taucht in diese Geschichten ein und bringt seine eigenen Erinnerungen mit. In der Tate Modern konnte sich nun jeder Besucher ganz in Ruhe dem Spiegelbild seiner selbst stellen. Basierend auf "Insomnia" entstand so ein Selbstporträt eines jeden Betrachters. Es erscheint existenziell.
Dt. Auktionsrekord für diesen Künstler im rahmen dieser Auktion.
Robert van den Valentyn
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450. Modern | Post War | Contemporary | Eggers Collection,
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10.06.2020,
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