Louis Valtat - Auktion 311 Los 461, 48354-5, Van Ham Kunstauktionen
Louis Valtat: Auktion 311, Los 461 aus unserer Rubrik: Mod. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle
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Louis Valtat - Auktion 311, Los 461

1869 Dieppe - 1952 Paris

Moderne und Zeitgenössische Kunst
am 05.06.2012, Los 461
Taxe: € 17.000
Ergebnis: € 23.800
(inkl. Aufgeld)

Valtat, Louis
1869 Dieppe - 1952 Paris

La Sologne. 1918. Öl auf Leinwand. 46 x 55cm. Monogrammiert (gestempelt) unten rechts: L.V. Rahmen.

Literatur:
Valtat, Jean und Louis: Catalogue de l'oeuvre peint, 1869-1952, tome I, Paris 1977, Nr.
1337, S. 149 (Abb.), hier abweichende Maßangabe: 45 x 55cm

Die Malerei Louis Valtats ist ein wichtiges Bindeglied für den stilistischen Übergang in
der Kunst von Claude Monet bis Herni Matisse. Größten Einfluss auf sein Schaffen üben
Auguste Renoir, Paul Signac, Georges d'Espagnat und Maximilien Luce, die er persönlich
kennenlernt. Ab 1893 stellt Valtat jährlich im Salon des Indépendants und Salon d'Automne
in Paris aus. 1903 präsentiert er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Ambroise
Vollard. Und zwei Jahre später beteiligt er sich gemeinsam mit den Fauvisten am
Herbstsalon - jene berühmt gewordene Ausstellung, die wegen der gezeigten "wilden" Malerei
einen Skandal in der Kunstmetropole hervorruft.

Seine künstlerische Ausbildung erhält Valtat ab 1887 an der École des Beaux Arts de Paris
und dann 1891/92 an der Académie Julian. Hier schließt er enge Freundschaften mit Albert
Andre, Maurice Denis, Pierre Bonnard und Edouard Vuillard, die den Nabis nahe stehen.


Zunächst nimmt Valtat Impulse von deren Pointilismus auf. Jedoch gibt er 1895 den Malstil
auf und wendet sich Kompositionen mit reinen Farbflächen und vereinfachten Konturen zu.
Diese werden in den folgenden Jahren zu seinen wichtigsten Ausdrucksmitteln. Mit seinem
kräftigen und kontrastreichen Kolorit wird er schließlich zum Wegbereiter der Avantgarde
in Frankreich.
In den 1920er und 1930er Jahren findet Valtat dann zu einer helleren Farbgebung, wobei er
die Formen noch weiter stilisiert. Das hier vorgestellte Gemälde deutet den beginnenden
Wandel von einer heftigen Formulierung zu einem zurückgenommeneren Vokabular an, das den
Spätstil des Künstlers prägen wird: In der stark vereinfachten Wiedergabe der
landschaftlichen Gegebenheit verzichte Valtat auf die Darstellung von Details. Die
Vegetation reduziert er zu konturierten organischen Formen, die er rhythmisch
hintereinander staffelt. Den sich hierdurch ergebenden flächenhaften Charakter, weiß der
Maler mittels einer feinen Farbmodellierung der Binnenflächen zu mildern. Auch die
Schwere, die sich durch die dichte Anordnung einstellen will, lockert er mit einer lichten
Palette auf.
Mehrfach malt Valtat die Sologne, eine waldreiche Landschaft in Zentralfrankreich. Während
er sich in anderen Arbeiten allein auf reine Waldansichten konzentriert, bezieht er in
unserem Bild die menschliche Existenz mit ein, worauf der Weg sowie das Gehöft im
Hintergrund verweisen. Die geometrischen Formen der Häuser wie auch deren Farben stellt er
nicht kontrastreich hervor. So geht eine friedvolle Ruhe von der Komposition aus. Was uns
Valtat in diesem Landschaftsbild eindringlich schildert, ist das harmonische Miteinander
von Mensch und Natur.

Profilbild Johann Herkenhöner

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Johann Herkenhöner

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311. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
am 05.06.2012, Los 461
Taxe: € 17.000
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