1850 Grabowczyk/Lublin - 1911 München
Fine Art
am
19.11.2020,
Los
1197
Taxe: € 80.000
Ergebnis: €
212.850
(inkl. Aufgeld)
CZACHÓRSKI, LADISLAUS VON
1850 Grabowczyk/Lublin - 1911 München
Titel: Träumendes Mädchen.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 36 x 57cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: Czachorski 1896.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung, Europa.
Auf ganz andere Weise als die beiden vorherigen Gemälde (Lot 1195, Lot 1196) fesselt der Blick des "träumenden Mädchens", das durch den Betrachter hindurch zu schauen scheint. Man kann sie gleichsam "unbemerkt" beobachten, jedes Detail dieses so faszinierend haptisch gemalten Gemäldes genießen - das Bild vor ihrem inneren Auge jedoch bleibt das Geheimnis der Träumerin.
Die junge Dame hatte sich sicher zunächst aufrecht auf das Polster mit schräger Rückenlehne gesetzt um mit Nadel und Faden die reiche Stickerei zu vervollständigen, die sie im Schoß hält. Nun ist der junge Körper auf dem Sitz nach vorne gerutscht, der Kopf ruht auf der Kante der Rückenlehne und sie träumt mit offenen Augen, die Nadel noch in der Hand. Es ergibt sich ein reizvoller, heller, diagonaler Bogen in verschiedenen Rosa-, Creme-, und Weiß-Tönen vor dem dunklem Grün der Tapisserie im Hintergrund und des Sitzpolsters. Aufgenommen wird dieses helle Farbspiel von dem üppigen Blumen-Bouquet in der oberen rechten Ecke des Bildes sowie von einer weiß blühenden Zimmerpflanze in der unteren linken Ecke.
Kompositorisch und inhaltlich reizvoll erdacht, überzeugt der Maler dieses Gemäldes, der gebürtige Pole Ladislaw Czachorski mit seiner faszinierenden Technik, die ihn als einen Großmeister der Historienmalerei seiner Zeit ausweist. In diesem kleinen Gemälde zeigt er, dass er seinem Lehrer, dem großen Carl von Piloty qualitativ nicht nachsteht. Der gebürtige Pole Czachorsky kam nach einer ersten Ausbildung in Warschau mit einer Zwischenstation an der Dresdener Akademie nach München. Hier wurde er Schüler Pilotys, der die Münchener Kunstszene und besonders die Historienmalerei prägte. Neben Genrebildern und Portraits spezialisierte Czachorski sich auch auf Shakespearsche Szenen-Motive. Bereits in jungen Jahren wurde Czachorski von Publikum und Kritik gefeiert, so erhielt er 1879 bei der 2. Internationale Kunstausstellung im Münchener Glaspalast eine Goldmedaille für ein Hamlet-Gemälde. Seine Bildnisse junger Damen, oft in historischen Kostümen und in reich dekorierten Boudoirs waren bei Käufern so beliebt, dass sie bis zu zwei Jahre Wartezeit in Kauf nahmen um ein Werk des Künstlers zu erhalten.
Auch der heutige, mit ganz anderen Sehgewohnheiten "gesättigte" Betrachter des "träumenden Mädchens" kann diese Faszination erleben, wenn das Auge in dem taktilen Versprechen schwelgt, das der Künstler mit der delikaten Ausführung der verschiedensten nebeneinander präsentierten Materialien gibt. Czachorski widmet der Oberflächengestaltung aller Details im Bild dieselbe Aufmerksamkeit und ist darin Eugen de Blaas eng verwandt.
Der Blick der jungen Träumenden lässt den Betrachter mit all der Pracht alleine, vermag ihn aber das allzu menschliche, der Zeit entrückte Gefühl des Tagträumens wieder empfinden zu lassen.
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458. Fine Art,
am
19.11.2020,
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