1884 Rottluff - 1976 Berlin
Moderne Kunst / Zeitgenössische Kunst
am
06.06.2013,
Los
419
Taxe: € 20.000
Ergebnis: €
28.380
(inkl. Aufgeld)
Schmidt-Rottluff, Karl
1884 Rottluff - 1976 Berlin
Wicken in Blau und Rose. Aquarell und Tusche auf Büttenkarton. 69 x 49,8cm. Signiert unten links: SRottluff. Widmung oben links. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Deutschland (direkt vom Künstler erhalten)
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (seit ca. 1988)
Während seines gesamten Schaffens widmet sich Karl Schmidt-Rottluff der Aquarellmalerei.
Er nutzt sie nicht als Notizen oder Vorarbeiten für spätere Ölgemälde; vielmehr führt er
mit ihr ganz eigenständige Bildgestaltungen aus. Zudem bietet ihm die Technik die
Möglichkeit, schnell auf Eindrücke zu reagieren. Auch wenn er mit dem malerischen
Vokabular das Vorübergehende veranschaulicht, will er seine Aquarelle nicht als
"Augenblicksbilder" verstanden wissen. Dies gilt besonders für die Stillleben. Zwar nimmt
er in ihnen die Existenz der ihn umgebenen Gegenstände zum Kompositionsanlass, doch geht
es ihm nicht allein um die Darstellung von Gesehenem, sondern auch immer um die Wiedergabe
von Erlebtem. So lässt er stets subtil seine jeweilige Befindlichkeit in die Gestaltung
mit einfließen. "Ich glaube , die meisten Bilder handeln von Vorgängen: ich wollte immer
das Sein aufweisen und das stille Leben der Dinge.
" (Schmidt-Rottluf, 1960, zit. nach Hans
Kinkel: Das stille Leben der Dinge. In Ausst.-Kat.: Karl Schmidt-Rottluff - Retrospektive,
Kunsthalle Bremen u.a. 1989, S. 70)
Von einem ruhigen Leben kann bei unserem Blumenaquarell kaum die Rede sein. Denn die
kleinen, dicht nebeneinander gesetzten Flächen mit helleren und dunkleren Grünnuancen
erzeugen eine enorme Dynamik. Diese wird durch die sich der Sonne entgegenstreckenden
Blüten in leuchtendem Violett und Rosé noch gesteigert. Die hier zum Ausdruck kommende
Heiterkeit wird jedoch getrübt: Bedrohlich ballen sich im Hintergrund dunkelgrüne und
-blauen Farbflächen zusammen, die in einem tiefen Schwarz kulminieren.
Dergestalt mag uns Schmidt-Rottluff sein Lebensgefühl während der für ihn so unsicheren
Zeit in den 1930er Jahren mitteilen. Trotz seiner Diffamierung durch das
Nationalsozialistische Regime ab 1933 und die damit einhergehende Beschlagnahmung vieler
Werke aus deutschen Museen, gibt er seine künstlerische Arbeit nicht. In ihr findet er
immer wieder Freude und Ermutigung.
Johann Herkenhöner
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322. Moderne Kunst / Zeitgenössische Kunst,
am
06.06.2013,
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