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Die Kaiserliche Porzellanmanufaktur ist die erste und führende Porzellanmanufaktur Russlands sowie die dritte europäische Manufaktur der Zeit. Wie der Name bereits erahnen lässt, produzierte sie ausschließlich für den Bedarf des Hofes. Die Produktion unterlag somit der kaiserlichen Begutachtung und der Beurteilung durch den Zaren. Der Hof als Auftraggeber bestimmte die Entwicklung der Produktion und die künstlerische Entwicklung.
Gegründet wurde sie 1744 als "Newa-Porzellanmanufaktur" zu Ehren der kaiserlichen Hoheit Elisabeth Petrowna (1741-1761). Erst 1765 wurde sie in Kaiserliche Porzellanmanufaktur umbenannt ("Imperatorski Farforowy Sawod", kurz IFS).
Erst etwa zwei Jahre nach Gründung der Manufaktur gelingt es dem Bergmeister Dmitrij Iwanowitsch Winogradow eine Porzellanmasse herzustellen, welche für die Produktion geeignet war. Durch das geringe Fassungsvermögen der Öfen ist das Sortiment und die Größe der Erzeugnisse jedoch zunächst stark begrenzt. In Winogradows Aufzeichnungen liest man in der Anfangszeit von kleinen Tassen, Terrinen, Schüsseln und Körben mit Blütendekor. Auch Tabaksdosen erfreuen sich zu dieser Zeit großer Beliebtheit. Im Laufe der Zeit wächst Sortiment und Größe der Erzeugnisse. 1758 stirbt Winogradow, seine Aufzeichnungen zur Porzellanherstellung erbt Russland.
Das Petersburger Porzellan kommt über die Grenzen des Palastes nicht hinaus. Es wurde damals weniger wegen seines Gebrauchswertes gesammelt, sondern vielmehr wegen des "Seltenheitswertes, der Aura des Exklusiven und des Geheimnisvollen seiner Herstellung".
Als goldenes Zeitalter bezeichnet man die Zeit der Manufaktur unter Zarin Katharina II. (von 1762-1796). Unter ihr wurde die Manufaktur umbenannt, das Sortiment erweitert, mehr Mitarbeiter eingestellt und generell stets finanziell gefördert. Das sog. Weiße Gold der Zaren wurde auch außerhalb Russlands immer bekannter.
In der Zeit unter Zar Paul I. von 1796-1801 spiegelt sich die Entwicklung des Klassizismus zu mehr Strenge wider, die Formen werden schlichter und nähern sich der Antike an. Auch die Vasen werden größer und sind nun aus mehreren Teilen zusammengesetzt.
Ab 1801, nach dem Tode Pauls, übernimmt sein Sohn Alexander I. die Verantwortung über die Manufaktur. Künstlerisch orientiert man sich wieder mehr an Frankreich. Der Empirestil bestimmt nun die Formen.
Von 1825 bis 1855 regiert sein jüngerer Bruder Zar Nikolaus I. Charakteristisch zu dieser Zeit ist das Prunkvolle und das Übermaß, wie die aufwändigen Tafelaufsätze und vergoldeten Prunkservice bezeugen.
Von 1855 bis 1881 übernimmt sein Sohn Alexander II. die Führung.
Die Manufaktur wird während der gesamten Zeit vom Hof unterhalten. Die Erzeugnisse sind Beispiele hoher Kunst, die für kleinere Kreise geschaffen wurden. 1925 wurde die Kaiserliche Manufaktur in "Leningrader Lomonossow Porzellanmanufaktur" umbenannt.
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