1826 Hannover - 1859 Salzbrunn
Alte Kunst
am
15.05.2015,
Los
586
Taxe: € 9.000
Ergebnis: €
18.060
(inkl. Aufgeld)
ROTERMUND, JULIUS
1826 Hannover - 1859 Salzbrunn
Titel: Kluge und törichte Jungfrau.
.
Technik: Zwei Arbeiten in Öl auf Leinwand.
Maße: Jeweils 119 x 59,5cm.
Bezeichnung: Signatur und Datierung unten rechts und links (bzw. durchlaufend in der Mitte): Julius Rotermund. Gemalt 1856.
Rahmen/Sockel: Zusammen in einem Rahmen.
Die beiden zu einem Bild gerahmten Malereien zeigen eine kluge und eine törichte Jungfrau, deren Geschichte auf das Gleichnis im Evangelium des Matthäus zurückgeht:
"Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht.
Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde." (Matt.25, 1-13)
Die beiden Bilder weisen eine durchgehende Signatur auf. Sie beginnt auf dem Bild mit der klugen Jungfrau am unteren Rand rechts: "JULIUS.ROTERMUND." und läuft weiter auf dem Bild der törichten Jungfrau unten links: "GEMALT.1856." Julius Wilhelm Rotermund (11.3.1826 Hannover - 14.6.1859 Salzbrunn bei Breslau). Er war Schüler von C. Vogel, Hübner und J. Schnorr und Atelierschüler von Eduard Bendemann an der Dresdener Kunstakademie.
Die Bedeutung von klug und gut einerseits und töricht andererseits macht Julius Rothermund in vielen Details deutlich. Zunächst stehen beide Jungfrauen unter zwei gemauerten Arkaden vor grünen Vorhängen, die den Blick in den blauen Himmel freigeben. Im Sockel der guten Jungfrau links liest man die Inschrift:
WACHET, DENN IHR WISSET
NICHT, WANN DER BRÄUTIGAM
KOMMT.
Die kluge Jungfrau steht aufrecht, ihre weit geöffneten Augen sinnend in die Ferne gerichtet, ihre Rechte aufs Herz gelegt, in ihrem langen blonden Haar trägt sie einen jungräulichen Blätterkranz. Sie ist sorgfältig gekleidet und in ihrer Linken trägt sie eine brennende Öllampe. Diese ist geschmückt mit der kleinen bronzenen Darstellung eines Hl. Georg der mit dem Drachen kämpft. Auf diese Weise erlöst er der Legende nach die jungfräuliche Tochter eines Königs vom Tod durch dieses Ungeheuer und bewirkt, dass sich die Untertanen alle zum Christentum bekehren. So ist diese kleine Figur ebenfalls als bekräftigender Hinweis auf die Bedeutung des Gleichnises der klugen und törichten Jungfrau zu verstehen.
Fast gegensätzlich zeigt sich die törichte Jungfrau: Dunkelhaarig, der Kranz ist zu Boden gefallen, lehnt sie sich schlafend an die Mauer. Ihre Kleidung ist nachlässig, die Öllampe hält sie erloschen in der herabgesunkenen Linken. Auf ihrem Sockel liest man die Inschrift:
AUF DAS ER NICHT SCHNELL
KOMME UND FINDE EUCH
SCHLAFEND.
Rotermund hat 1856 ein Altarbild für die Evangel.-Luth. Kirche zum Heiligen Kreuz in Ortmannsdorf gemalt. Hier sollte die Frage gestellt werden, ob die beiden Werke ursprünglich mit der Ausstattung dieser Kirche in Verbindung gebracht werden können.
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