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Dabei gelingt ihm ein flüssiger Übergang zwischen Kunst und Pop, Design und Architektur, Hoch- und Alltagskultur. Ein wichtiger Aspekt seines absichtlich vielfältigen Werkes ist dabei die Beziehung der Kunst zu ihrer Umgebung und die Interaktion zu der sie den Betrachter animiert - dessen Wahrnehmung und Rezeption.
Armleder wird 1948 geboren und wächst in dem 1875 von seinem Großvater gegründeten Genfer Luxushotel "Le Richemond" auf. Bereits früh beginnt der Sohn der renommierten Hoteliersfamilie sich für die Kunst zu begeistern. Erste Happenings und Auftritte als Musiker bestreitet er als Teenager Mitte der 60er Jahre. Während er von 1966 bis 1967 an der École des Beaux-Arts in Genf studiert, beteiligt er sich an Aktionen der Fluxus Bewegung. 1969 gründet er mit seinen Künstlerfreunden Patrick Lucchini und Claude Rychner die Fluxus-Gruppe Écart, aus der 1972 die bis 1980 bestehende Galerie Écart in Genf hervorgeht. Dieser unabhängige Kunstraum und Verlag wird zu einer wichtigen Produktions- und Begegnungsstätte der Schweizer Kunstszene und entwickelt sich bald zu einem der wichtigsten avantgardistischen Zentren Europas. Als Gäste begrüßt man hier nationale und internationale Größen der Kunstwelt wie John Cage, Andy Warhol oder Joseph Beuys. Ziel der Gruppe ist die Erschaffung eines freien Raumes, in dem Künstler mit der ästhetischen und inhaltlichen Grenzüberschreitung zwischen Formen und Gattungen der Kunst experimentieren können.
1978 und 1779 verleiht man Armleder das Eidgenössische Kunststipendium der Schweiz. In dieser Zeit entfernt er sich zunehmend von den Einflüssen der Fluxus-Bewegung und wendet sich konstruierten, flächigen Arbeiten zu, die an den Minimalismus oder aber die abstrakt-geometrische Kunst der klassischen Moderne erinnern. In der Folgezeit entstehen am Konstruktivismus angelehnte Schöpfungen auf variantenreichen Bildträgern, Grafiken, Objekte, Installationen, Environments und Objets Trouvés. In seinem vielseitigen Schaffen experimentiert der Künstler mit der Dekonstruktion des angestammten künstlerischen Formenvokabulars und der traditionellen Vorstellungen von idealer Ordnung. Ab 1979 erregt Armleder mit seinen "Furniture Sculptures" aufsehen und erreicht mit ihnen zunehmend internationale Bekanntheit. In diesen kombiniert der Künstler Klassiker des Möbeldesigns mit Malerei und thematisiert die Frage des Ready-made sowie die ikonische Bedeutung des Kunstwerks als Accessoire. Er spielt mit dem Austausch zwischen Kunst und Leben, zwischen Ironie und Pathos, zwischen Zufall und Intention.
Den internationalen Durchbruch schafft Armleder 1986 mit der Gestaltung des Schweizer Pavillons auf der Biennale von Venedig, gefolgt im Jahr darauf von der Teilnahme an der documenta in Kassel. Er erhält zahlreiche Auszeichnungen und präsentierte seine Werke in einer großen Zahl an Einzel- und Sammelausstellungen weltweit. Seit 1995 bekleidet er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, zudem lehrt er an der École cantonale d'art Lausanne. Anlässlich seines 70. Geburtstages veranstalten das Museo d'Arte Contemporanea Donnaregina in Neapel und das Museion Bozen dem Künstler 2018 eine große Retrospektive.
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