Johann Wilhelm Preyer - Stillleben mit Trauben Pfirsichen und Aprikosen, 79876-1, Van Ham Kunstauktionen
Johann Wilhelm Preyer: Stillleben mit Trauben, Pfirsichen und Aprikosen aus unserer Rubrik: Gemälde Neuerer Meister
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Johann Wilhelm Preyer - Stillleben mit Trauben, Pfirsichen und Aprikosen

1803 Rheydt - 1889 Düsseldorf

Fine Art
am 14.11.2024, Los 1268
Taxe: € 35.000
Ergebnis: € 39.600
(inkl. Aufgeld)

PREYER, JOHANN WILHELM1803 Rheydt - 1889 Düsseldorf


Titel: Stillleben mit Trauben, Pfirsichen und Aprikosen.
Datierung: 1848.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 41,5 x 51cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: "J.W.Preyer München 1848".
Rahmen: Rahmen.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
Sammlung Dirk und Ursula Budde, Kerken.

Johann Wilhelm Preyer und seine Tochter Emilie gehören sicher zu den bedeutendsten deutschen Stillleben-Malern des 19. Jahrhunderts.

Johann Wilhelm Preyer erhält ab 1822 an der Kunstakademie in Düsseldorf eine umfassende Ausbildung, zunächst bei Peter Cornelius, dann als Meisterschüler Wilhelm Schadows. Seit den späten 1820er Jahren konzentriert er sich auf Stillleben.
Etwa 10 Jahre bereist der junge Künstler Holland und Italien, lebt in dieser Zeit auch einige Jahre in München und ist ab 1844 wieder in Düsseldorf sesshaft.

Stillleben stehen in Akademie-Kreisen in eher geringem Ansehen. Dies kann Johann Wilhelm Preyer aber schon recht bald verschmerzen. Bei Publikum, Kritikern und Sammlern hat er mit seinen Arbeiten schnell großen Erfolg. Seine maltechnische Virtuosität, mit der er die Plastizität der Gegenstände und die Beschaffenheit der Oberflächen wiedergeben kann, fasziniert die Betrachter ebenso, wie die besondere Lichtstimmung (Katalog 1268) und die strenge Komposition seiner Werke.

Sehr beliebt sind auch die Gemälde, in denen Johann Wilhelm Preyer Trauben neben deren alkoholischen Produkten in feinen Gläsern arrangierte (Katalog 1269 und 1270). Die Nachfrage nach Preyers Gemälden wird schließlich so groß, dass er auf Bestellung für in- und ausländische Kunden malt und in gesichertem Wohlstand lebt.

Johann Wilhelm Preyer geht selbst nicht als Lehrer an die Akademie, er gibt, vor allem Schülerinnen, privaten Malunterricht. Als bei seiner 1849 geborene Tochter Emilie das künstlerische Talent offensichtlich wird, bleibt ihr als Frau die offizielle Ausbildung verwehrt. Zum Glück hat sie einen "Maler-Vater", der ihr großes Talent fördert. Er bildet sie aus und kann auch die Künstler-Kollegen und Professoren Heinrich Mücke und Hans Fredrik Gude als private Lehrer seiner Tochter gewinnen.

Emilie Preyer ist sicher die beste Schülerin ihres Vaters und eine würdige Nachfolgerin. Auf höchstem maltechnischem Niveau folgt sie ihrem Vater weitgehend in der Wahl der Bild-Motive. Als ihre besondere Spezialität bringt sie die Batist-Tischdecke als Unterlage der arrangierten Früchte ein. Gerade in der Behandlung des Lichts unterscheiden sich die Gemälde der Tochter von denen ihres Vaters. In den Werken Johann Wilhelm Preyers gibt es einen stets definierten Lichteinfall, doch scheinen seine arrangierten Objekte eher in Licht "gehüllt" zu sein. Emilie leuchtet ihre Motive meist härter aus, fast sachlich. Damit erprobt sie eine Sichtweise, die in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts prägend sein wird.
Sicherlich kann Emilie Preyer auch von der Berühmtheit ihres Vaters und von seinen Kontakten zu Händlern und Sammlern profitieren, aber es gelingt ihr bald als eigenständige, erfolgreiche Künstlerpersönlichkeit wahrgenommen zu werden. Besonders in den Vereinigten Staaten hat sie einen festen Sammlerkreis und kann durch Verkäufe ihrer brillanten Stillleben als Malerin wirtschaftlich unabhängig leben.

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524. Fine Art,
am 14.11.2024, Los 1268
Taxe: € 35.000
Ergebnis: € 39.600
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