In diesen wie auch in plakativen, bunten Agit-Pop-Bildern gibt er seinem Zweifel an der sozialen und politischen Relevanz der künstlerischen Tätigkeit Ausdruck. Neben der Beschäftigung als Kunsterzieher von 1968 bis 1980 arbeitet er weiter an Kunstprojekten. 1972 und 1982 nimmt er an der documenta in Kassel sowie 1976 an der Biennale von Venedig teil. Mit dem ostdeutschen Maler A.R. Penck schließt er 1977 ein "deutsch-deutsches Aktionsbündnis", das gemeinsames Arbeiten beinhaltet. In dem 16-teiligen Bilderzyklus "Café Deutschland" (1978-1982) setzt er sich mit der deutschen Teilung auseinander. In diesen neuartigen figuralen Historien-/Ereignisbildern bindet er in expressionistisch anmutende Großstadtszenerien politische Symbole und traditionelle ikonografische Motive ein. Dies tut er auch bei seinen ab 1977 geschaffenen Holz- und Bronzeskulpturen. Ab den 1980er Jahren gestaltet er eine Reihe von Bühnenbildern und Kostümen. Er nimmt eine Lehrtätigkeit u.a. an der Hamburger Kunsthochschule (1982/83), der Kölner Werkkunstschule (1984/85) und ab 1989 an der Frankfurter Städel-Schule an. 1983/84 zeigt er seine Werke auf der USA-Wanderausstellung "Expressions: New Art from Germany". Ab 1996 ist er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und 1997 Gastprofessor an der Academy of Fine Arts in Tianjin/China. 2007 verstirbt Jörg Immendorff an den Folgen seiner ALS Erkrankung in Düsseldorf.
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