Jan Geeraerts - Die Ruinen der Handelsboerse in Antwerpen, 68026-5, Van Ham Kunstauktionen
Jan Geeraerts: Die Ruinen der Handelsbörse in Antwerpen aus unserer Rubrik: Gemälde Neuerer Meister
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Jan Geeraerts - Die Ruinen der Handelsbörse in Antwerpen

1818 Antwerpen - 1890 Antwerpen

Fine Art
am 19.11.2020, Los 1164
Taxe: € 6.000
Ergebnis: € 7.740
(inkl. Aufgeld)

GEERAERTS, JAN
Antwerpen 1818 - 1890


Titel: Die Ruinen der Handelsbörse in Antwerpen.
Technik: Öl auf Holz.
Maße: 80 x 106cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: J. Geeraerts / 1873.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Der als Chronist Antwerpener Bauwerke bekannte Maler Jan Geeraerts zeigt uns hier die erschreckend detailgetreue Ruine der Börse in Antwerpen. Der katastrophale Einsturz dieses aus mehreren Gesichtspunkten historisch wichtigen und stilprägenden Gebäudes erscheint gerade erst passiert zu sein - Rauch steigt noch aus den Trümmern - ist aber mit 1873 datiert und entstand somit 15 Jahre nach der Zerstörung.
1531 wurde der Ursprungsbau der "Neuen Börse" als Zentrum der Handels- und Geldmärkte Antwerpens gebaut, ein rechteckiger offener Raum, der von einer netzgewölbten Kollonade mit darüber liegendem Stockwerk umschlossen wurde und uns an mittelalterliche Kreuzgänge erinnert. Dieser Aufbau war Vorbild für spätere Börsen z.B. in London, Amsterdam oder Rotterdam. Der nach oben offene Innenraum wurde erst 1853 nach langen Diskussionen mit einer zeitgenössisch innovativen verglasten Stahlkuppel überdacht. Alte Stiche dokumentieren diese Aufsehen erregende Erweiterung des Ingenieurs Charles Marcellis - die allerdings nach nur fünf Jahren einem Brand zum Opfer fiel.

Der nun folgende Ersatzbau im historisierenden Stil der Neugotik folgt in den 1870er Jahren dem alten Vorbild.
Dass die Darstellung der Ruine, die Jan Geeraerts uns zeigt, über einen rein dokumentarischen Charakter hinausgeht, wird allein schon durch die monumentale Größe des Gemäldes auf einer teuren Mahagoniplatte deutlich, die die Künstler im 19. Jahrhundert gewöhnlich für ihre wertvollsten Arbeiten nutzten. Auch die spannende Blickführung aus dem Dunkel der Kollonaden und die ungewöhnlichen Stahlträger zwischen den alten Hölzern und Steinen sprechen für die Außergewöhnlichkeit des Gemäldes.

Wir danken Leen Beyers und Vera De Boeck, Antwerpen, für ihre freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung der vorliegenden Arbeit.


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458. Fine Art,
am 19.11.2020, Los 1164
Taxe: € 6.000
Ergebnis: € 7.740
(inkl. Aufgeld)

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