1889 Breslau - 1972 Landsberg am Lech
Fine Art
am
14.11.2024,
Los
1403
Taxe: € 400
Ergebnis: €
990
(inkl. Aufgeld)
SCHLEGEL, HERBERT ROLF1889 Breslau - 1972 Landsberg am Lech
Titel: Badende.
Datierung: 1941.
Technik: Bleistift auf Papier, auf Karton kaschiert.
Maße: 110,5 x 55,5cm.
Bezeichnung: Monogrammiert und datiert seitlich links: "HRS III.41".
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
Die Kunst Herbert Rolf Schlegels wird seit einigen Jahren von der Kunstwelt und dem Kunstmarkt verstärkt wahrgenommen.
Im Wohlstand aufgewachsen, absolviert Herbert Rolf Schlegel zunächst eine kaufmännische Lehre, bevor er sich der Kunst zuwendet. Kürzere Akademie-Stationen sind Düsseldorf und Weimar; am längsten lernt er in Kassel, wo er - unterbrochen vom Ersten Weltkrieg - von 1913 bis 1921 eingeschrieben ist. Schlegel studiert parallel Malerei und "Kunst für das höhere Lehramt" und legt beide Examen ab. Er lebt als freier Maler und Grafiker in Kassel, bevor er 1924 nach St. Georgen bei Dießen am Ammersee zieht. Acht Jahre später, 1932, verlegt der Künstler seinen Wohnsitz in die Nachbargemeinde Schondorf, wo er, bis zu seinem Tod 1972, lebt, malt und lehrt. Herbert Rolf Schlegel hat keines der vorliegenden Werke datiert; rückseitige Aufschriften mit dem jeweiligen Wohnort des Künstlers können aber mögliche Hinweise auf eine Entstehungszeit geben.
Ein Ereignis im Leben des Künstlers wird häufig erwähnt: 1921 stirbt seine junge Frau mit dem neugeborenen Baby im Kindbett. Es wird spekuliert, dass diese Tragödie das Wesen des Künstlers, seine zurückgezogene Lebensweise und vielleicht auch seine Kunst intensiv prägte.
Im Werk Herbert Rolf Schlegel sind (mindestens) drei Strömungen zu erkennen: Wie sein Weimarer Lehrer Ludwig von Hofmann war er der Lebensreform-Bewegung zugetan und seine Gruppen von Frauen-Akten an Gewässern spiegeln dies. Sie zeigen sowohl Neusachliche Züge wie auch Anklänge aus dem Jugendstil (Katalog 1405, 1406). Dabei werden die dargestellten Personen durch den Titel mal in einen klassisch mythologischen Kontext gesetzt, mal erscheinen Sie als Freundinnen, die den harmonischen Augenblick teilen. Die groß dimensionierte Akt-Zeichnung (Katalog 1403) ist im selben Zusammenhang zu sehen, zeigt aber auch den virtuosen Umgang des Künstlers mit einem anderen Medium.
In vielen Gemälden hinterfragt Herbert Rolf Schlegel zudem die Rolle der Geschlechter. Ein schon vor 100 Jahren diskutiertes Thema, das den Künstler heute fast visionär scheinen lässt. Arkadische, südliche Landschaften mit untergeordneten Staffage-Figuren, wie die hier Vorgestellte (Katalog 1407) bilden einen dritten Schwerpunkt in Schlegels Oeuvre. Diese fünf bisher noch nicht publizierten Arbeiten Herbert Rolf Schlegels zu präsentieren, kann dem Blick auf sein Werk neue Impulse geben.
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524. Fine Art,
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