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Das Werk des österreichischen Malers Hanns Pellar ist geprägt von den Rokokomotiven, die der Künstler in seinen romantisch anmutenden Malereien wiederholt aufgreift. So sind es stets die opulent gekleideten Damengestalten, die der Künstler oftmals in galanten Szenerien verbildlicht.
In Wien geboren, strebt Hanns Pellar nach seiner schulischen Bildung ursprünglich eine Offiziersausbildung an. Doch ist die Freude am Zeichnen größer, sodass Hanns zunächst den Unterricht an der "Grafischen Lehr- und Versuchsanhalt" besucht und schließlich ein Studium an der Wiener Akademie aufnimmt. Im Folgejahr 1906 siedelt er über nach München und beginnt ein Studium an der Akademie der Künste bei Franz von Stuck, den er in eigenen Aussagen als prägend für sein Werk beschreibt.
Bewegt er sich anfänglich eher im Bereich des Aquarells, so entdeckt er auf Anraten seines Lehrers bald die Temperamalerei für sich.
Im Sommer 1907 reist Pellar mit seiner Frau nach Frankreich. In Paris und den Schlössern und Gärten von Versailles entdeckt er seine Leidenschaft für die Kunst des 18. Jahrhunderts, die daraufhin seine Kunst prägen sollen. In München kommen seine Bilder mit diesen Motiven so gut an, dass er sich 1908 als freischaffender Künstler ein Atelier in München einrichtet. Noch im selben Jahr beteiligt sich Pellar an einer bedeutenden österreichischen Kunstausstellung in Wien. Endgültig bekannt wird Pellar mit seinem Märchenbuch "Der Kleine König", für das er zwölf Aquarelle schafft, die später einen erzählenden Text erhalten und als Kinderbuch veröffentlicht werden. Mit seinen Rokoko- und Märchenmotiven wird er bald in der Modernen Galerie von Heinrich Thannhauser ausgestellt, der in der Zeit für Münchens Kunstszene tonangebend ist.
1911 wird Hanns Pellar vom Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und zu Rhein in die Künstlerkolonie eingeladen, die der künstlerisch engagierte Großherzog auf der Mathildenhöhe Darmstadt gegründet hatte. In der Folgezeit stellt Pellar mehrmals in Darmstadt und weiterhin bei der Galerie Thannhauser in München aus. Mit dem Architekten Edmund Körner verbindet ihn eine Freundschaft, die einen künstlerischen Ausdruck findet in der Gestaltung zweier Musikzimmer in Essen. Ab 1913 macht Pellar sich einen Namen als Porträtist. Es häufen sich die Aufträge und in seinem Atelier in Darmstadt herrscht reger Betrieb.
Durch den Ersten Weltkrieg kommt das Leben und Wirken in der Künstlerkolonie jedoch zum Erliegen. Viele Künstler werden eingezogen. Nicht jedoch Hanns Pellar, der weiterhin Porträtaufträge angesehener Familien bekommt. 1917 kommt es zu einem Bruch Pellars mit der Künstlerkolonie Darmstadt. Kern der Auseinandersetzung ist der Vorwurf, Pellar hätte versucht, ärztliche Gutachten erstellen zu lassen, um sich den Kriegsdienst zu ersparen. Ungeachtet dessen bleibt Pellar in Darmstadt ansässig.
Zur Zeit der Weimarer Republik nehmen die Aufträge ab und Pellar verlegt sich auf die Grafik. Zwischen 1923 und 1926 entstehen die Reihen "Der verliebte Flamingo" und "1001 Nacht". Diese erschienen in München in einer Monografie im Verlag Bischoff. Außerdem verdient Pellar bis 1929 sein Geld, indem er kunstvolle Reklametafeln für Hersteller von Luxusgütern wie Opel kreiert. Pellar bleibt seinem Rokokostil treu auch als die Motivik des Art Déco modern wird. Er büßt dadurch von seiner Bekanntheit ein.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten muss Pellar Deutschland verlassen, da seine Frau ihrer Herkunft nach als jüdisch eingeordnet wird. Er bereist Europa und kehrt schließlich nach Wien zurück. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 erhält Pellar Berufsverbot und ist auf die finanzielle Unterstützung seiner Schwester angewiesen. Aus den Folgejahren ist wenig über ihn bekannt. 1967 wird er mit einem Werk in der Ausstellung "Malerei der Residenz Darmstadt" geehrt. Zur dieser Zeit wird er in Wien von der Galerie "Donauland" vertreten. Pellar verstirbt 1971 in Wien im Alter von 85 Jahren.
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