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Währenddessen kann er 1847 bereits seine erste Einzelschau in der Freiburger Galerie „Der Kunstspiegel“ präsentieren.
Günter Fruhtrunk beginnt in den 50er Jahren, auf der Grundlage des Konstruktivismus, eine eigene Position zu entwickeln, die häufig mit Op-Art in Verbindung gebracht wird. Er zielt jedoch nicht auf eine Verunsicherung des Betrachters um der optischen Irritation willen. Vielmehr intendiert er eine weitergehende, existentielle Erfahrung von Ungesichertheit, sofern mit der Krisis des Auges zugleich die Sicherheit einer selbst verständlichen Orientierung in der Welt in Frage steht. Eine kurze Mitarbeit im Pariser Atelier Fernand Légers wird für Fruhtrunk zum entscheidenden Anstoß für eigene abstrakte Kompositionen. Sie lassen neben Lagers Einfluss auch die Auseinandersetzung mit Willi Baumeister und der Gruppe ZEN 49 erkennen. Abstrakte Form- und Farbstrukturen erlauben landschaftliche Assoziationen. Die Farbformen suggerieren durch Transparenzen, Überlagerungen und den Kontrast der farblichen Nah- und Fernwerte eine räumliche Wirkung und gleichermaßen rhythmische Bewegung in der Fläche. Die Entscheidung, im Anschluss an ein Stipendium 1954 endgültig in Paris zu bleiben, gilt für Fruhtrunk später als der eigentliche Beginn seines künstlerischen Werkes. 1978 schließt er alle vor 1954 entstandenen Werke aus seinem Oeuvre-Verzeichnis aus — obwohl sich diese Zäsur stilistisch nicht nachvollziehen lässt.
Nach seinem Umzug nach Paris arbeitet Fruhtrunk 1955 im Atelier von Hans Arp, der ihn freundschaftlich unterstützt. 1960 hat er eine Einzelausstellung in der Galerie Denise René und feiert danach zunehmend künstlerische Erfolge: 1961 erhält er den Prix Jean Arp, 1966 die Silbermedaille des Prix d'Europe in Ostende und 1967 den Burda-Preis für Malerei. 1986 ist er auf der documenta IV in Kassel und auf der 34. Biennale von Venedig vertreten. Ab 1967 ist Fruhtrunk Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1970 gestaltet er sein wohl berühmtestes und am weitesten verbreitetes Werk: die Tüte für den Lebensmitteldiscounter Aldi Nord. Geplagt von Depressionen und den Folgen seiner Kriegsverletzung begeht Fruhtrunk 1982 in seine münchner Atelier Selbstmord.
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