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Gregor Schneider - Mann (liegend, mit steifem Schwanz)

1969 Rheydt

From a Universal Collector - The Olbricht Collection
am 23.06.2021, Los 1085
Taxe: € 12.000
Ergebnis: € 16.770
(inkl. Aufgeld)

SCHNEIDER, GREGOR
1969 Rheydt

Titel: Mann (liegend, mit steifem Schwanz).
Datierung: 2004.
Technik: Mixed Media (Silikon, Kleidung, Müllsack).
Maße: 200 x 35 x 75cm.

Provenienz:
- Luis Campana, Köln

Ausstellungen:
- Neues Museum Weserburg, Bremen 2006/07
- Museum Folkwang, Essen 2007
- Weserburg - Museum für moderne Kunst, Bremen 2012/13

Literatur:
- Eskildsen, Ute/Olbricht, Thomas: Rockers Island - Olbricht Collection, Göttingen 2007, S. 268, Abb. S. 186
- Heil, Axel/Schoppmann, Wolfgang (Hrsg.): Most Wanted - The Olbricht Collection - Some Recent Acquisitions, Köln 2005, Abb. S. 77

Gregor Schneider ist nicht unbedingt das, was man als einen angepassten Künstler beschreiben würde. Mit seinen Werken lotet Schneider, der 2001 auf der Biennale in Venedig mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnete wurde, immer wieder die Grenzen der Kunst aus. In die Reihe seiner kontroversen Werke, die in der Vergangenheit sogar schon zu Morddrohungen gegen den Künstler geführt haben, reiht sich auch die Arbeit "Mann (liegend, mit steifem Schwanz)" ein: Eine realistisch ausgeführte Bodenskulptur eines leblosen Körpers, zur Hälfte in einem Plastiksack steckend, mag dem Betrachter zunächst befremdlich erscheinen.

Doch der Tod sowie der gesellschaftliche Umgang damit, stellt ein zentrales Merkmal in Schneiders künstlerischem Schaffen dar. Erklärtes Ziel des Künstlers ist es unter anderem, die Tabuisierung des Todes aufzuheben oder zumindest anzugreifen. So machte Schneider Schlagzeilen als er 2008 plante den natürlichen Sterbeprozess eines Menschen, der bereits am Ende seines Lebensweges steht, in einer Galerie öffentlich zu zeigen. Der zur Hälfte in einen Plastiksack verpackte Leichnam weist auch nach dem Tod eine Erektion auf. Durch dieses Detail inkludiert Schneider in seinem Werk ein durchaus humoristisches Element, wodurch sich das Werk nahtlos in den Werkkomplex einfügt.

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