1850 Lübeck - 1915 Dresden
Alte Kunst
am
14.11.2014,
Los
565
Taxe: € 15.000
Ergebnis: €
15.480
(inkl. Aufgeld)
Kuehl, Gotthardt
1850 Lübeck - 1915 Dresden
Vor der Kreuzkirche in Dresden. Öl auf Leinwand. 67,5 x 47cm. Signiert unten links: Gotthardt Kuehl / Kreuzkirche Dresden / abgebrannt am 16 Febr. 1897. Rahmen.
Gutachten:
Dr. Uta Neidhardt vom 6.10.2014:
"Die Dresdener Kreuzkirche gehört zu den ersten Stadtmotiven, die Gotthardt Kuehl (Lübeck 1850 - 1915 Dresden) nach seiner Übersiedlung nach Dresden im Frühjahr 1995 in mehreren Gemälden und bildhaften Zeichnungen festgehalten hat. Das vorliegende Gemälde mit Kuehls Signatur und der Bezeichnung "Kreuzkirche Dresden. abgebrannt am 16 Febr. 1897" zeigt nur einen Ausschnitt von der Nordseite des zwischen 1764 und 1778 wiedererrichteten Kirchenbaus mit dem nördlichen Portal. Die Beschriftung bezieht sich auf ein weiteres dramatisches Ereignis in der langen Geschichte des Kirchenbaus, den Brand vom 16. Februar 1897, bei dem die Kirche ausbrannte und bis auf den Turm weitgehend zerstört wurde. Kuehl wählte die Kreuzkirche offenbar erst nach dem 1900 vollendeten Wiederaufbau zum Motiv. In seinem typischen, so erst in Dresden ausgeprägten, etwas verfestigten spätimpressionistischen Duktus schilderte er eine bauliche Situation, die einer städtebaulichen Momentaufnahme entspricht.
Gemeinsam mit der reizvollen Rückenfigur einer Marktfrau am vorderen Bildrand blickt der Betrachter am im Schatten liegenden nördlichen Kirchenschiff vorbei zu einem sonnenbeschienenen, kleinteilig wirkenden Quartier, das von einem Bauzaun umgeben ist. Links findet die Komposition in einem Gebäude mit Renaissancegiebel Halt. Bei dem merkwürdig ungeordneten, pittoresken Ensemble im Mittelgrund handelt es sich offenbar um jenes Stadtquartier, das in Vorbereitung auf den Neubau des ab 1904 entstandenen Neuen Rathauses gerade abgebrochen wurde. Kuehls besonderes Interesse galt derartigen städtebaulichen Übergangsformen, die er in den Jahren um 1900 in Dresden an verschiedenen Stellen beobachtete und mit besonderer Vorliebe in Zeichnungen und Gemälden festhielt. Neben interessanten Ausschnitten und Überschneidungen reizte ihn, der in Frankreich zum Impressionisten wurde, vor allem das Unbeständige, Vergängliche einer solchen Stadtsituation.
Zuvor hatte Kuehl noch jene alte, malerische Häusergruppe rund um den Güntzplatz an der Südseite der Kreuzkirche mit ihrem überragenden Turm in einem Gemälde und mehreren Zeichnungen festgehalten - kurz vor dem Abriss auch dieses Häuserquartiers (WV 368, 369, 397, 398). Dass er das bemerkenwerte Baugeschehen rund um die Kreuzkirche noch einmal aus einer anderen Perspektive festhalten musste, spricht für sein Interesse an gerade diesem Stadtgebiet im Herzen der Dresdener Altstadt.
Obgleich das Gemälde bisher nicht im Werkverzeichnis verzeichnet ist, halte ich es für ein authentisches Werk Gotthardt Kuehls, das in einer Reihe steht mit seinen wichtigen gemalten Dresden- Ansichten der Jahre um 1900."
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342. Alte Kunst,
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14.11.2014,
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