1889 Berlin - 1981 Burgbrohl
Modern | Post War | Contemporary | Eggers Collection
am
10.06.2020,
Los
158
Taxe: € 25.000
Ergebnis: €
45.150
(inkl. Aufgeld)
MARCKS, GERHARD
1889 Berlin - 1981 Burgbrohl/Eifel
Titel: Hererofrau.
Datierung: 1955 (Entwurf).
Technik: Bronze.
dunkelbraun patiniertMaße: 114 x 32 x 32cm.
Bezeichnung: Künstlersignet rückseitig auf dem Tuch unten rechts. Nummeriert hier an der unteren Kante rechts: V.
Gießerstempel: Daneben Gießerstempel: RICH BARTH BERLIN. Exemplar: V.
Der vorliegende Guss wurde vor 1970 gegossen.
Provenienz:
- Kunsthandel, USA (lt. Busch/Rudloff)
Literatur:
- Busch, Günther/Rudloff, Martina: Gerhard Marcks - Das plastische Werk. Mit einem Werkverzeichnis von Marina Rutloff, Frankfurt a.M./Berlin/Wien 1979 (2. Aufl.), WVZ.-Nr. 637, Abb.
Gerhard Marcks zeigt seine Figuren weder in einer heldenhaften oder dramatischen Bewegtheit noch in einer leidenschaftlichen oder übertriebenen Gefühlsregung. Vielmehr gibt er sie stets in einer menschlichen Grundstimmung wieder, der er manchmal eine ruhige Verhaltenheit verleiht.
So auch bei unserer "Hererofrau". Anregungen für diese große Bronze findet der Bildhauer 1955 auf seiner Reise nach Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Begeistert von der Landschaft, den Tieren und den Menschen fertigt er vor Ort zahlreiche Zeichnungen an. Besonders beeindruckt ist er von den Frauen des ehemaligen Hirtenvolkes der Herero.
Denn sie begegnen ihm in ihrer traditionellen Kleidung immer mit einem gewissen Stolz: "wie majestetisch (sie) langsam in ihren farbigen Roben über die Straße schreiten. Sowas von Figuren! Diese schmalen Köpfe, zarten Nacken, flache Schultern, feinen Hände und langen Läufe. Die Missionare haben ihnen die Kleider (...) aufgeschwatzt, die Hereros haben eine Kunst daraus gemacht." (Marcks, zit. nach: https://marcks.de/de/museum/gerhard-marcks/#plastik).
Wieder im Kölner Atelier zieht Marcks das Wesentliche aus den mitgebrachten Zeichnungen und gibt diesem eine bildhauerische Gestalt: Der schlanke Körper der Frau ist versteckt unter einem viktorianischen Kleid mit Vollands, langen Ärmeln und Petticoat, das rheinische Missionare Ende des 19. Jahrhunderts den bis dahin eher spärlich bekleideten Hererofrauen verordnet hatten. Auf dem Kopf trägt sie eine, hier nicht so ausgeprägte, dreieckige Bedeckung. Diese symbolisiert die Hörner eines Rindes, das bei dem Hirtenvolk eine große Wertschätzung genießt. Indem das Aufoktroyierte mit eigens entwickelten, traditionellen Elementen ergänzt wird, verwandelt sich die Erniedrigung in einen Triumph. Das daraus gewonnene Selbstbewusstsein ist mit wenigen Mitteln eindrucksvoll in dem kegelförmigen Aufbau der Gestalt wiedergegeben, wobei der Fokus auf ihrem Gesichtsausdruck liegt. Mit geschlossenen Augen in sich ruhend, strahlt die Frau eine stille Würde aus, der wir uns nicht entziehen können.
Marcks Faszination für die Hererofrauen zeigt sich auch darin, dass er im Jahr 1957 dieses Motiv in einer weiteren Bronzefigur nochmals aufgreift (vgl. WVZ. Busch/Rudloff, Nr. 668)
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