1563 Olmütz - 1638 Frankfurt/Main
Fine Art
am
19.11.2020,
Los
1067
Ergebnis: €
28.380
(inkl. Aufgeld)
FLEGEL, GEORG
1563 Olmütz - 1638 Frankfurt/Main
Titel: Stillleben mit Früchten und Vögeln.
Auf einer Tischplatte erlegte Vögel, daneben Nüsse, Äpfel und ein Granatapfel. Auf einem Taubenzweig ein Distelfink.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 48 x 56,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Literatur:
A.-D. Ketelsen-Volkhardt: Georg Flegel 1566-1638. München 2003, S. 186, Nr. 11, Abb. 61.
Ausstellung:
"Die Magie der Dinge. Stilllebenmalerei 1500 - 1800" Ausst. Städel Museum Frankfurt/Main / Kunstmusuem Basel 20.03.-17.08.2008 / 05.09.2008-04.01.2009. Im Katalog Nr. 33 mit Abb.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
Als dieses Gemälde entstand - vermutlich um 1620 - war das Stillleben als eigenständige Gattung in der Malerei noch ganz jung. Der Maler Georg Flegel gilt im Allgemeinen als "der erste deutsche Stillleben-Maler" überhaupt.
Georg Flegels Leben lässt sich aus wenigen Quellen nur lückenhaft rekonstruieren. Geboren wurde er 1566 im mährischen Olmütz. Man nimmt an, dass er im österreichischen Linz bei Lucas van Valckenborch das Malerhandwerk erlernte und 1593 zusammen mit seinem Meister nach Frankfurt/Main übersiedelte. Ab 1594 bis zu seinem Tod 1638 ist Georg Flegel in Frankfurt urkundlich nachweisbar.
Im Todesjahr Lucas van Valckenborchs, 1597, erhielt er das Bürgerrecht und es wird vermutet, dass Flegel ab diesem Zeitpunkt als selbstständiger Meister tätig war.
Georg Flegel erlangte mit seiner Kunst großen Ruhm und Ansehen und wurde von Sammlern stark nachgefragt. In einem memorabilen Kupferstich-Portrait des Malers, das kurz nach dessen Tod erschien, wurde er als ein "zweiter Apelles und Dürer" bezeichnet, "zu Lebzeiten sehr gefeiert".
Es ist ein radikales Gemälde, das auf den ersten Blick "Erntedank" und Jagdstillleben vereint und die gezeigten Objekte in schräger Aufsicht auf eine Tischplatte überwiegend additiv, nebeneinander vereinzelt, darstellt. Es gibt keinen ablenkenden Umraum, keinen Vorder- oder Hintergrund. Der Blick des Betrachters ist wie durch Scheuklappen auf die "Nature-morte" gelenkt. Exemplare aus Flora und Fauna sind wie in einer Kunst und Wunderkammer präsentiert.
Lebendig waren die nun toten Vögel - vielleicht noch am Vortag - Konkurrenten, die den Menschen die Früchte streitig machten - so wie der Distelfink, der sich auf der Weinrebe niedergelassen hat und die Trauben wählerisch beäugt.
Georg Flegel arrangierte die Objekte in seinen Bildern häufig mit einer ausgeklügelten, dynamischen Komposition, wie wir sie auch im vorliegenden Bild finden: Zum einen stehen sich die Objektgruppen "Vögel" und "Früchte" in den beiden senkrecht geteilten Bildhälften gegenüber; zum anderen entsteht durch die stärkere Beleuchtung der vorderen Tischhälfte auch eine waagerechte optische Teilung des Gemäldes. Die Vögel und Früchte sind aber auch so angeordnet, dass diagonale Kompositionslinien deutlich sind, wie sie in Georg Flegels späteren Werken typisch sind.
Mit diesem Kunstgriff lädt der Maler die "Nature morte" mit Energie und führt das Auge des Betrachters mit radikaler Konsequenz durch den so stark beengten Bildraum.
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458. Fine Art,
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