Gebrüder Thonet

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1819 eröffnet der Kunst- und Bautischler Michael Thonet seine erste Werkstatt in Boppard am Rhein, in der er mit neuen Techniken der Holzverarbeitung experimentiert. Diese Gründung war der erste Schritt auf dem steilen und langen Erfolgsweg eines Unternehmens, das die Art und Weise wie man in Europa Möbel herstellte maßgeblich beeinflusste, wenn nicht sogar revolutionierte.

Bereits mit seinen frühen Arbeiten erregte Michael Thonet Aufsehen, so dass der österreichische Staatskanzler Fürst Clemens von Metternich auf ihn aufmerksam wurde und ihn schließlich zu einem Umzug nach Wien überredete. 1849 gründete er dort mit seinen Söhnen eine Firma, die 1853 in Gebrüder Thonet umbenannt wurde.



Die rege Kaffeehauskultur in der Metropole verhalf dem Betrieb nicht nur zu seinen ersten Aufträgen, sondern auch zu ersten großen Erfolgen und Verkaufsschlagern. 1850 möblierte er das von der vornehmen Gesellschaft gerne frequentierte Kaffee Daum. Der dort aufgestellte Stuhl Nr.4 machte Thonet-Möbel von 1850 an in Wien bekannt. 1859 gelang dann der internationale Durchbruch mit dem sogenannten Wiener Kaffeehausstuhl (Stuhl No. 14). Mit Hilfe eines neuen Verfahrens zum Biegen von Holz (Bugholz) und einem Baukastensystem konnte die Nachfrage gedeckt und die Stühle in großen Zahlen hergestellt werden. Dazu kam, dass die Produktionsstandorte geschickt nach Verfügbarkeit von Materialien, Arbeitskräften und günstiger Anbindung an Handelsrouten ausgewählt wurden.

Nach dem Erfolg der Bugholzmöbel ab den 1850er Jahren, gelang der Firma Thonet auch im nächsten Jahrhundert der Anschluss an einen neuen Stil und Zeitgeist. 1929 übernimmt sie die Firma "Standard-Möbel", die von dem Bauhaus-Designer und Architekten Marcel Breuer mitbegründet worden war. Dieser beginnt ab 1930 damit für Thonet zu entwerfen. Mit Möbeln aus Stahlrohr, die heute als unverwechselbare Designklassiker gelten, begründet er ein neues Erfolgskapitel in der Geschichte der Firma Thonet.

Neben Breuer kann Thonet immer wieder andere Avantgarde-Größen wie Mart Stam, Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier oder Charlotte Pe´rriand für sich als Designer gewinnen.

Durch die Unruhen des 2. Weltkrieges verlor Thonet den Großteil seiner Produktionsstätten und Verkaufsstellen.  Ab 1945 baute der Urenkel des Firmengründers, Georg Thonet, das Frankenberger Werk in Nordhessen wieder auf und konnte bald, mit neuen, der Zeit entsprechenden Produkten, an alte Erfolge anknüpfen. Wieder gelang es Namenhafte Designer für den Betrieb zu gewinnen, so dass er bis heute zu den großen Namen des Designs gezählt werden kann.

Überblick über die bei VAN HAM versteigerten Werke von Gebrüder Thonet:

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